Dieses Blog durchsuchen

Willkommen

Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist's! Reise, reise!

Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

profile for vunds

Donnerstag, 23. Juni 2016

Video Fuerteventura

Hier noch ein paar bewegte Bilder zu unserem Fuerteventura Urlaub. Viel Spaß beim anschauen.


Dienstag, 21. Juni 2016

Fuerteventura die Abreise und Fazit

Nun ist es soweit und der Urlaub ist wieder einmal viel zu schnell vorbei gegangen. Wir packen routiniert unsere Sachen und verlassen das Hotel um 11:30 Ortszeit. Unser Flug geht erst um 18:55 und so haben wir schon im Vorfeld einen kleinen Roadtrip geplant.
IMG 4926















Wir fuhren einfach Richtung Flughafen und sind an jedem Ort der an der Küste lag von der Autobahn abgefahren um uns eine Wenig umzusehen. Heute Brennt der Planet und in jedem Ort versuchen wir ein Schattenplätzchen zu finden um ein wenig zu verweilen und das bunte Treiben der Straßen zu beobachten. Nur wird mit Schatten auf Fuerteventura sehr sparsam umgegangen. Ich denke als Sonnenschirmverkäufer könnte man hier ein gemachter Mann werden.
IMG 4927















Auf dem kleinen Roadtripp viel uns die unheimlich hohe Militärpräsenz auf. Radpanzer standen an den Straßen und Soldaten beobachtet die Straße. An den Kreiseln Standen Soldaten mit Maschinengewehren. Das beunruhigt uns schon etwas vielleicht ist ja die Zombie Apokalypse ausgebrochen und aufgrund des schlechten W-Lans im Hotel haben wir es nicht mitbekommen.
IMG 4928















Als wir den Radpanzer auf dem Weg zu einer alten Salzgewinnungsanlage passierten standen wir sofort im Fokus der Solldaten. Wir tragen unsere Wanderschuhe und die Bekleidung ist in dunklen Erdtönen gehalten, das scheint die Soldaten nervös zu machen. Wo sind wir denn wieder reingeraten. Und das wird sich nie aufklären. Übrigens sollte man vom Fotografieren Militärischer Einrichtungen und Material  besonders im Ausland abstand nehmen. Das kann bösen Ärger geben. Allerdings hatten die Jungs auf dem Panzer das Glück, das ich nur Fotos schieße. So aufmerksam waren sie nicht.
IMG 4929















Die Salzgewinnungsanlage von Las Salinas war sehr interessant. Bis in die 80 er Jahre war diese Anlage noch kommerziell im Einsatz. Heute dient sie nur noch als Anschauungsobjekt.
Weiter ging es nach Puerto del Rosario. Im vergleich zu den kleinen Dörfchen die wir in unserem Urlaub besucht haben befinden wir uns hier in einer Metropole. Wir sind noch ein wenig am Gecoachten aber der ganze Trubel ist uns doch zu viel. Und wir machen uns auf zum Flughafen. Dort müssen wir noch den Mietwagen abgeben.
Um 16:00 Uhr Treffen wir am Flughafen ein, eine Stunde früher als geplant aber so können wir noch in ruhe eine Kleinigkeit Essen immerhin kommen wir erst mitten in der Nacht in Deutschland an. Die Mietwagenübergabe verlief ohne Probleme und wir suchten an der Info Tafel erst einmal wann das Boarding stattfindet. Doch wir finden unseren Flug nicht. Verzweifelt suchen wir alle Einträge ab und dann kam das entsetzen. Unser Flug wurde zwei Stunden nach hinten verschoben. Wir holten am Tui Schalter noch die Bestätigung ein und sind Frustriert. Man sagte uns eigentlich hätten wir informiert werden sollen, wurden wir aber nicht.
Unser Mietwagen ist wech und wir haben fünf Stunden bis unser Flug geht, Wir sind gestrandet. Geschockt schieben wir unseren Gepäckwagen vor das Flughafen Gebäude und aus purer Verzweiflung krame ich zwei Dosen Bier aus meinem Gepäck, die waren als Urlaubsabschluss für Deutschland eingeplant. Man muss seine Ressourcen nutzen wenn man sie braucht.
Und der Plan mit dem Essen ging auch nach hinten los. Normalerweise hat man an Flughäfen ja immer die Möglichkeit noch irgendwo einzukehren. Auf Fuerteventura nicht. Wir können noch ein überteuertes altes Thunfischsandwich für mich und zwei alte Donuts für Vic ergattern. Die Laune ist im Keller.
Nach dem Essen wenn man es so nennen darf kaufen wir uns noch ein Bier und hängen insgesamt fünf Stunden am Flugplatz rum. Toller Urlaubsabschluss. Um 03:00 Uhr Deutscher Zeit sind wir wieder in unserer eigenen Wohnung. Heute ist Sommersonnenwende, die längste Nacht im Jahr. Wie passend.
Gute Nacht oder guten Morgen Liebes Tagebuch
_______________________________________
Fazit Fuerteventura:
Die Insel der Starken Winde macht ihrem Namen alle ehre. Wir hatten keinen Tag ohne Starken Wind. Aber das wussten wir natürlich schon im vorraus. Fuerteventura ist eine Wüste was die Vegetation angeht, ich sehe das so. Die Schönheit liegt zwischen den Steinen. Man muss sich auf diese unwirkliche Natur einlassen können, und das konnten wir. Man sollte unbedingt mit einem Mietwagen abseits der Hotelbunker die Insel erkunden. Kleine Dörfer laden zum verweilen ein und es gibt wunderbare kleine Buchten, man muss nur gewillt sein diese auch ohne Reiseleitung zu entdecken. Wer Inspirationen sucht kann in meinem Blog vielleicht einiges interessantes finden.
Auch Wandern ist im Sommer möglich. Man sollte aber bedenken das es auf den Wanderungen so gut wie nie Schatten gibt. Also immer ausreichend Trinkwasser mitnehmen und an den Sonnenschutz denken. Außerdem ist eine Windjacke im Wandergepäck eine gute Investition. Man startet bei 30 Grad am Fuß eines Berges und schon 100 Höhenmeter später schlägt einem eisiger Wind mit über 100 Stunden Kilometer ins Gesicht. Ausnahmsweise empfehle ich den Rother Wanderführer Fuerteventura, er bietet gute Inspirationen für den Ausflug zu Fuß.
Einen Aspekt sollte man beim Wandern auf Fuerteventura im Hinterkopf behalten. Spätestens nach der zweiten Wanderung hat man das Gefühl alle weiteren Wanderungen schon einmal unternommen zu haben. Es ist doch sehr eintönig, aber es gibt immer kleine Schätze in der Landschaft zu finden.
Mein Fazit zu Fuerteventura ist sehr Positiv. Mehr als 10 Tage braucht man nicht um die Insel zu erkunden aber ich würde sie als Urlaubsziel jederzeit weiter empfehlen. Allerdings solltest du Aktiv die Insel erkunden wollen sonst wird es nur abhängen in einer Wüste.
Das Fazit zum Hotel folgt morgen.
IMG 4923

Montag, 20. Juni 2016

Costa Calma und Gecoachten Tag 10 Fuerteventura

Nach dem Frühstück lungerten wir ein wenig lustlos auf dem Balkon rum um zu beratschlagen was man heute unternehmen könnte. Und ganz spontan entschlossen wir uns zum Gecoachten in der Umgebung. Gestern haben wir übrigens Fund Nummer 800 verbuchen können, kein Grund aufzuhören. Wir wollten so wie so mal nach Costa Calma, bis jetzt sind wir immer nur durchgefahren. An dieser Stelle viele grüße an Sven vom YouTube Chanel WWC.
IMG 7689













In Costa Calma haben wir auch gleich zwei Geocaches gefunden. Und wir laufen noch ein wenig durch die Gegend. Zu Costa Calma kann ich leider kein positives Feedback geben. Anders ausgedrückt hier möchte ich nicht tot über dem Gartenzaun hängen. Aber ich habe auch keinen gesehen.
IMG 7691













Menschenmassen drängen sich über enge Fußwege ein Touri Shop neben dem nächsten und alles mit Bettenburgen zugepflastert. Ich habe schon schlimmeres gesehen aber hier finde ich es auch nicht schöner.
IMG 7690













Es gibt aber einen kleinen Lichtblick. Durch Costa Calma verläuft eine grünes Band, das hat ein wenig Park Charakter. Und nach zehn Tagen Wüste ist es ganz schön mal wieder einen Baum zu sehen. Und ich freue mich sogar über die sonst so verhassten Kiefernnadeln die am Boden liegen und mich auf unzähligen Wanderungen auf den Kanaren schon mehrfach zu fall brachten.
Etwas resigniert verließen wir Costa Calma wieder Richtung Hotel. Doch irgendwie wollten wir auch noch was unternehmen und spontan fuhren wir am Hotel vorbei. Es gab noch einen Stand in der nähe, an dessen Wegweiser sind wir schon unzählige male  vorbeigefahren sind. Also auch hier wieder spontan los Richtung Strand. Am Strand die Ernüchterung hier ist auch viel Trubel, vor allem Surfer düsen Kreuz und quer am Strand entlang. Das ist schön anzuschauen, aber das Bild haben wir auch seit 10 Tagen quasi vor der Haustür. Vic machte den Vorschlag mal zu schauen ob es hier einen Geocache gibt, und Tatsache es gab zwei. Für den ersten Cache mussten wir natürlich wieder auf einen kleinen Berg klettern. Und die Windböen die uns hier um die Ohren flogen haben uns fast vom Berg gepustet. Das mit den starken Winden auf Fuerteventura kann ich auf jeden fall als glaubhaft einstufen.
IMG 4910















Oben angekommen haben wir einen super Blick auf die Küstenlinie. Dort oben haben wir auch gleich noch zwei andere Geocacher gefunden, sie kamen ebenfalls aus Deutschland. Ein Hobby das tausende von Menschen mit ein ander verbindet. Wir kommen ins Gespräch und machen uns gemeinsam auf die suche nach dem Cache und wurden fündig. Unser Wege trennten sich, allerdings nicht für lange.
Nach dem Strand wollten wir aber immer noch nicht zum Hotel zurück. Vic hatte in der nähe einen Rohbau eines Hotel entdeckt. Lost Places sind immer gut also weiter mit der guten alten Trudi die mittlerweile vor Staub und Dreck strotzt.
IMG 4911










Vor Ort treffen wir wieder auf ein Typisch Kanarisches Phänomen. Es wird ein Bau geplant und als erstes werden die kompletten Zufahrtsstraßen inklusive Fußwege und Laternen gebaut. Dann wird der Bau des Gebäudes eingestellt und die wie aus dem Bilderbuch gestaltete Straße zum geplanten Objekt verrottet in der Walachei. In diesem Fall gab es die zufahrt auch schon aber es wurde wenigsten mit dem Rohbau angefangen. Doch hier tut sich nichts mehr. Keine Baumaschinen oder irgend ein Hinweis auf zukünftige Aktivitäten lassen auf eine Fertigstellung des Objektes schließen.
Und auch hier lag ein Geocache wie sich durch Zufall herausstellte. Als wir uns gerade in das Logbuch eintrugen sah ich ein Auto das neben unseren parkte, und aus dem Fahrzeug stiegen die Geocacher aus die wir am Strand kennengelernt haben. Über diesen Zufall mussten wir alle herzlich lachen.
Und dann ging es wirklich wieder zum Hotel. Einfach ein wenig entspannen und lesen. Die Rückreise wird morgen anstrengen genug. Um 12:00 Ortszeit müssen wir das Hotel verlassen und unser Flug geht um 18:30 Ortszeit. Da ist viel zeit zu überbrücken. An der stelle möchte ich noch die obligatorische Buchempfehlung geben.
IMG 7687













Laufen  Essen Schlafen von Christine Thürmer. Christine alias German Tourist war eine Erfolgreiche Geschäftsfrau bis sie gekündigt wurde. Sie hat sich aus dieser Situation entschlossen den Fernwanderweg Pacific Creast Trail in den USA zu laufen. Danach lässt sie das Wandern nicht mehr los und sie bricht alle Gesellschaftlichen Verpflichtungen ab und ist ab jetzt nur noch am Wandern sie besitzt keinen festen Wohnsitz. Die Wanderwege dieser Welt sind ihr neues zu Hause. Ein sehr empfehlenswertes Buch von einer beeindruckenden Frau, wie ich finde.
IMG 7686













Picknick mit Bären von Bill Bryson ist ein Klassiker unter der Wanderer Literatur. Bill entdeckt vor seiner Haustür die Wanderwegemarkierung des Apallachien Trail. Und beschließt diesen über 3000 Km langen Weg zu Wandern. Dazu gesellt sich ein alter Freund von ihm. Beide könnten unterschiedlicher nicht sein. Bryson hat eine unheimlich humoristische Art Dinge zu beschreiben. Jeder der schon einmal gewandert ist wird sich in diesem Buch wiederfinden. Auf jeden Fall sehr Lesenswert.
Und das war auch schon unser entspannter Tag. Ach einen habe ich noch, die ältere Dame die den Anblick von Vic beim Essen nicht ertragen hat und sich deswegen extra umgesetzt hat saß heute Morgen ganz weit wech von ihrem Stammplatz. Und damit auch weit von uns wech. Nur war es blöd das neben ihr eine Gruppe von Geistig Beeinträchtigten Menschen Platz nahm. Ich Arbeite selbst mit geistig Beeinträchtigten Menschen und kann objektiv beurteilen das Menschen die sich an ein wenig Blech in der Lippe alias Pircing schon stören hier gewaltige Strapazen erleiden müssen. Ich freue mich sehr und hoffe die Gruppe Beeinträchtigter hat einen schönen Urlaub.
Ach ja heute Abend war sie wieder an ihrem Stammplatz weit wech von den beeinträchtigten, nur blöd das Vic und ich wieder in der nähe waren. Schönen Urlaub noch du Schabracke. Ich hasse nichts mehr, als  wenn Menschen aufgrund ihres äußeren verurteilt und ausgegrenzt werden. Die alte Tante sah nur die Tattoos und Pircings, hätte sie einen Herzinfarkt bekommen währen wir die ersten die Kompetent Hilfe leisten könnten und würden. Das sieht man aber nicht von außen. Ich hätte sie allein schon aus dem Grund wiederbelebt um ihr nach der Nahtot Erfahrung zu sagen das die Blechlippe von Vic die Mund zu Nase Beatmung durchgeführt hat. Das würde den nächsten Kollaps bedeuten. Ich habe eindeutig zu viel Fantasie und damit sage ich
Gute Nacht Liebs Tagebuch
PS: Das Fazit zum Hotel und zu Fuerteventura kommt erst in zwei Tagen da unsere Abreise so lange dauert.

Sonntag, 19. Juni 2016

Cofete Villa Winter Tag 9 Fuerteventura

Cofete ist ein Ort auf der Halbinsel Jandia, den es Offiziell gar nicht mehr gibt. Cofete wurde aus den Verzeichnissen der Städte entfern. Und dennoch zeiht es einige Menschen nach Cofete. Da sind zum einen die Menschenlehren Strände wo das baden aufgrund der Starken Brandung Lebensgefährlich ist und natürlich die legendäre Villa Winter. Sonst hat Cofete nicht viel zu bieten. Eine kleine Bar wenige Häuser aber jede menge Mythen und Legenden. Und auf diese Spuren wollen wir uns heute begeben.
Im Internet gibt es sehr viele Diskussionen ob Cofete mit einem PKW überhaupt angefahren werden kann oder ob zwingend ein Geländewagen notwendig ist. Da ich die Strecke heutemit einem Seat Ibiza gefahren bin erlaube ich mir das Urteil, ja das geht ohne Probleme. Nur bei Regenfällen würde ich die Strecke nicht mit einem PKW fahren. Wer den langen Weg nach Cofete in kauf nimmt sollte sich aber im klaren sein das es sich um eine nicht befestigte Schottenpiste handelt die über keine Absicherungen wie Leitplanken oder ähnliches verfügt. Menschen mit Höhenangst sollten lieber die Augen schließen, sofern sie nicht der Fahrer sind.
Wir haben den Weg gut gemeistert und Parken an der kleinen Bar im Ort wenn man das so nennen kann. Bis zu Villa Winter sind es noch 1,3 Km Fußmarsch, obwohl das auch mit einem PKW zu bewältigen ist. Meine Infos waren auf dem letzten Stück geht ohne 4X4 gar nichts. Ich glaube solche Informationen werden von Holländern gestreut.
IMG 7674













Doch was ist nun diese legendäre Villa Winter? Es handelt sich um die Villa von Gustav Winter, einem Deutschem Ingenieur der dem Nazi Regime nahe stand. Er pachtete die Region Cofete über Spanische Mittelsmänner und rückte mit einem Expertenteam an um die Region 1938 zu erschließen. In einem Interview im Stern wurde Gustav Winter der im Jahr 1971 starb gefragt warum er seine sagenumwobene Villa genau an diesem Ort gebaut hat. Er Antwortete, das er ein Naturfreund sei und er wollte Tomaten anbauen. Was natürlich totaler Blödsinn ist, in dieser Region ist Landwirtschaft so gut wie nicht möglich.
IMG 7672













Man geht eher davon aus das die Villa Winter das Herzstück eines geheimen U-Boot Hafens gewesen ist. Im zweiten Weltkrieg versuchte Deutschland auf den kanarischen Inseln U-Boot Häfen zu installieren. Weil die U-Boote von den Kanaren aus den ganzen Atlantik hätten kontrollieren können. Spanien unter der Diktatur von Franco ist aber offiziell ein neutrales Land und untersagt Deutschland das Stationieren von U-Booten. Und hier kommt der Ingenieur Gustav Winter ins spiel. Er soll einen unterirdischen Hafen angelegt haben der mit der Villa in Verbindung stand. Auch wenn Spanien offiziell als Neutral galt wurde Winter hier in seinen Machenschaften in ruhe gelassen. Vielmehr noch Franco ordnete an das die Region Cofete zum Militärischem Sperrgebiet erklärt wurde, alle Einwohner wurden Zwangs umgesiedelt nur damit ein Gustav Winter Tomaten anbauen kann.
Die Tatsache das unter Fuerteventura zig natürliche Hohlräume durch Vulkanausbrüche entstanden sind machten diesen Standort so attraktiv. Man geht davon aus das der gut erkennbare Turm der Villa den U-Booten als Navigationspunkt zum anpeilen der unterwasserliegenden einfahrt zum Hafen diente. Weiterhin soll die Villa genutzt worden sein um nach den Krieg NS Verbrecher mit U-Booten nach Latein Amerika zu bringen. Dazu gehörte auch Josef Mengele. Das verschiffen von ex Nazi größen soll bis in die 50èr Jahre angedauert haben. Der Stützpunkt Villa Winter soll so errichtet worden sein, das er völlig Autark vom Deutschen Reich agieren konnte.
IMG 7644













Die U-Boot Besatzungen lebten als ganz normale Einwohner auf der Insel und erst wenn es zu Einsatz ging verließen sie ihre Fincas und wurden zu Bootsleuten. Um Autark so einen Stützpunkt zu unterhalten braucht man Devisen, und die standen Gustav Winter in form von sieben Tonnen Gold zur verfügung. Der aufmerksame Leser wird sich Fragen warum die Gegend nicht untersucht wurde um den unterirdischen Stützpunkt zu lokalisieren.
IMG 7673













In den 50èr Jahren berichteten Bewohner der Halbinsel Jandie über massive Sprengungen im Bereich der Villa Winter. Man vermutet das alle Zugänge vernichtet wurden. Weiterhin ist angrenzend immer noch Militärisches Sperrgebiet, und die Spanische Regierung ist zu keiner Auskunft bezüglich Gustav Winters und seinen Machenschaften im Raum Cofete bereit. Akten werden unter Verschluss gehalten. Angeblich ist es dem Spanischen Militär verboten den Namen Gustav Winter überhaupt auszusprechen.
Dennoch sollen es drei Journalisten getarnt als Touristen geschafft haben bei mehreren Tauchgängen den unterirdischen Hafen ausfindig  gemacht zu machen. Sie notierten die Kennziffern von zwei völlig intakten U-Booten die eigentlich als Versenkt gelistet waren. Es blieben nur kurze Aufzeichnungen von ihnen übrig. Der eine wurde kurz nach dem Fund von einem Auto mit Fahrerflucht überfahren, bei seinem Tauchkumpanen ist das Boot explodiert und der dritte im Bunde der nicht mit Tauchen war redet seit den Tod seiner Freunde kein Wort mehr über die Villa Winter.
Wer jetzt an eine Schatzjagt denkt um die sieben Tonnen Gold zu finden wird wahrscheinlich enttäuscht sein. Gustav Winter war nach dem Krieg sehr Geschäftstüchtig er Baute die ersten Hotel und quasi die hälfte von Fuerteventura gehört immer noch seiner Familie. Und wie wurde das finanziert, das überlasse ich der Fantasie der Leser.
Das war ein Kurzer Ausflug in die Legende Villa Winter, ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit sowie Richtigkeit der hier geschilderten Ereignisse und Begebenheiten.
Heute ist die Villa Winter Besuchern zugänglich, beziehungsweise teilweise. Ein geistig beeinträchtigter alter Mann der verwandt mit dem Architekten der Villa ist hat Lebenslanges Wohnrecht bekommen. Dazu wohnt noch ein sehr Auskunftsfreudiger Spanier hier der angeblich den beeinträchtigten älteren Mann versorgt. Für ein paar Euros wird man in das Wohnzimmer der Villa Winter gelassen. Es gibt keine festen Preise nur eine Kasse an dem der alte Mann Teilnahmslos sitzt. Man schiebt einen Schein in die Kasse und die Tür mit der Aufschrift Stopp wird einem geöffnet.
IMG 7660













Das Möchtegern Museum ist eher eine Ansammlung von Schrott an den Wänden. Das meiste hat nichts mit Gustav Winter zu tun, eher wurde alles was Rostig und alt aussieht an die Wand genagelt. Ich frage mich auch ersthaft warum mich dieser Ort derart fasziniert. Wahrscheinlich stehe ich an dem selben Kamin an dem sich Josef Mengele gewärmt hat bevor er sich nach Latein Amerika verschiffen lassen hat. Eine gruselige Vorstellung insgeheim stelle ich mir vor ihm in die Eier zu treten und zwar genau vor diesem Kamin.
IMG 7665













Viel gibt es nicht zu sehen aber der Ort strahlt mal wieder eine Morbide Faszination aus. Übrigens wurde das gebiet der Villa Winter von Spanischen Kriegsgefangenen erschlossen, so viel zur Neutralität im zweiten Weltkrieg unter der Diktatur Francos.
IMG 7670













 Vic wurde von einem Touri in der Villa angesprochen ob sie ein Foto von ihm machen könnte. Und danach war er ganz redselig und fragte ob wir wirklich zu fuß hier hochgelaufen sind (Anmerkung der Redaktion 1,3 Km) und er findet das ja gut, zu Fuß gehen ist immer besser und etwas Bewunderung schwang in seiner stimme mit. Er wurde hoch gefahren. Wir mussten doch ein wenig schmunzeln. Aber man darf auch nicht vergessen viele Menschen können aus gesundheitlichen Gründen nicht  mehr so wie sie möchten und das Respektieren wir, an dieser stelle wird sich nicht lustig gemacht über Bus Touristen. Es war ein älterer Herr der sehr Freundlich zu uns war, er berichtete noch über Wanderwege in der Region. Und wir vermuten das er einfach nicht mehr so viel kann wie er möchte.
Wir machen uns auf den Rückweg zum Auto. Wir wollen noch einen alten Friedhof besichtigen. Wer meinen Blog kennt weis ich fotografiere keine Friedhöfe aus Respekt gegenüber den Angehörigen. Dieser Friedhof ist aber sehr Speziell. Erstens ist es ein Historischer Friedhof und ich kann mit meinen Fotos nicht die Gefühle von Hinterbliebenen verletzen.
IMG 7680













Und zweitens fällt mir nichts mehr ein. Hier wurden viele Namenlose Personen einfach im Sand verscharrt und mit Steinen bedeckt. Aus alten Holzlatten wurde ein Kreuze geformt und das war es. Hier liegen viele Glücksritter Schiffbrüchige und andere Seelen die Niemand interessiert. Und beim Schreiben dieser Zeilen fällt mir doch ein zweiter Grund ein warum ich hier Fotografiert habe. Die armen Seelen die hier verbuddelt sind haben eine Geschichte aber niemand interessiert sich für sie. Vielleicht kann mein Blog Eintrag ein Virtueller Grabstein für die Namenlosen sein.
IMG 7682













Wieder im Hotel hatten wir eine Begegnung der unangenehmen Art. Ich berichtete  ja schon einmal das wir einem Britischem Paar den Stammtisch im Hotel streitig gemacht haben, aber es waren Deutsche. Und die bestrafen uns immer noch bei den Mahlzeiten  mit bösen blicken. Heute war die Krönung, die alte Dame blickte zu uns wechselte mit den Worten „Da vergeht einem der Appetit“ und wechselte den Tisch nur um Vics Pircings nicht zu sehen. Ich finde meine Frau Wunderschön. Am liebsten währe ich zur alten Schabracke hingelaufen um zu sagen „Gleich Klatsch es, aber keinen Applaus“ ich habe Respekt vor dem alter und wir quälen sie weiterhin mit unserer Anwesenheit.
In dem Sinne Gute Nacht Liebes Tagebuch





Samstag, 18. Juni 2016

El Puertito drei Küstenwanderung Tag 8 Fuerteventura

Eine unserer ersten Touren die wir auf Fuerteventura geplant haben ist die drei Küstenwanderung auf der Halbinsel Jandia. Bis heute haben wir diese Tour aus diversen Gründen immer wieder verschoben. Zwölf Kilometer mit der Aussicht auf die Süd, West, und Nordküste Fuerteventuras standen auf dem Programm.
Also scheuchten wir unseren Mietwagen namens Trudi Richtung Puerto de la Cruz. Laut Wanderführer wechselt man von einer befestigten Straße auf eine Schotterstraße. Wir waren gespannt was das wird. Es gibt da nämlich ein Problem mit dem Mietwagen. Auf den Kanaren erlischt der Versicherungsschutz wenn man mit seinem Mietwagen die befestigten Straßen verlässt. Paradoxerweise gilt das auch in den meisten fällen für die dicke Geländewagen die man an jeder Ecke mieten kann. Nur weis das kaum ein Tourist, wer liest schon das kleingedruckte. Und so sind Unmengen von Touristen im irrglaubenglauben ich habe ja eine Geländewagen mit dem darf ich auch in das Gelände fahren. Man wird aber auch nicht darauf hin gewiesen. Sondern es wird gern der Aufschlag für den Geländewagen abkassiert und wenn was passiert ist der Mieter schuld.
Wir kennen das Phänomen und wägen immer sehr genau ab was für Straßen wir Fahren und welche wir lieber bleiben lassen. Die Schotterpiste heute war für einen Kleinwagen ein Witz. Man sollte eben darauf achten das nicht jedes Schlagloch als Einladung gesehen wird. Aber wir haben mittlerweile genug Fahrpraxis auf den Kanaren. Gängige Praxis ist es wenn ein einheimischer hinter einem Fährt rechts ran zu fahren um ihn vorbei zu lassen (ich handhabe das auch so) weil die Locals einfach die Wege kennen und wir als Touristen nur Verkehrshindernisse sind. Mir wurde heute zwei mal der Weg frei gemacht bald bekomme ich den Spanischen Pass.
Bildschirmfoto 2016 06 17 um 17 00 51











Aber ein Umstand war heute neu für uns, Schafe. Plötzlich liefen ein paar wilde Schafe über den Schotterweg und ließen sich von uns nicht irritieren. Ganz im Gegenteil man schaute im vorbeilaufen neugierig in unser Auto um dann den Weg fortzusetzen.
IMG 7632













Am Startpunkt der Wanderung wie sollte es auch anders sein wehte uns ein Heftiger wind um die Nase. Und das sollte auf der ersten hälfte permanent anhalten. Es geht über eine breite Schotterstraße leicht Berg an. Die Lippen schmecken durch die Küstennähe sofort Salzig und wir begeben uns immer weiter in das Niemandsland. Gelegentlich kommt uns ein Auto entgegen und wir schlucken missmutig den aufgewirbelten Staub. Gerade am Anfang fand ich den Weg nicht sehr ermutigend. Man setzt gefühlte Tausend schritte und schaut sich um, alles sieht noch genau so aus wie vor den Tausend Schritten.
IMG 7630













Wenigstens ein paar schöne Ausblicke auf die Westküste entschädigen uns für die Monotonie des Schotters. Endlich verlassen wir die Piste und biegen in die Wüste ab. Der Weg ist gut markiert und wir stapfen weiter vom Wind geplagt durch Sand und Geröll.
IMG 7631













Auch das wirkt ziemlich eintönig, aber ich kann mich nicht sattsehen an den bizarren Flechten und den augenscheinlich hunderte Jahre alten Zweigen die ausgedörrt am Boden liegen. Ich blicke übrigens ganz bewusst zu Boden den der Blick nach vorn schüchtert mich nur ein, wieder so ein Berg über den man rüber muss.
IMG 7633













Aber jetzt macht das gehen Spaß, der Untergrund ist nicht so monoton wie wie die alte Schottenpiste. Mal stapfen wir durch weichen Sand, was etwas anstrengender ist und mal geht es über Geröll. Wir brauchen gar kein GPS Gerät zur Navigation. Zum einen gibt es immer noch eine gute Weg Markierung zum andern haben wir in der Ferne einen Fixpunkt, um den wir nicht herum kommen.
IMG 7635













Kurz  vor dem Fuß des Berges zieht der Weg steil an. Und wir Stiefeln weiter über Sand und Geröll. Gelegentlich rutschen wir mehr durch die Gegend aber es geht stetig voran. Dafür werden die Windböen immer heftiger. Es ist ein merkwürdiges Gefühl diesem kalten Wind ausgesetzt zu sein und durch die Sonneneinstrahlung gebraten zu werden. Auf dem Grad angekommen werden wir mit einem schönen Blick auf die Nordküste belohnt. Wir treffen noch ein weiteres Wander Paar das gerade Pause macht. Und es werden die Einzigen Menschen sein die wir im Wüstenabschnitte sehen werden. Nachdem wir den Berg passiert haben gehen wir wie auf Wolken. Das Gefühl diesen Abschnitt hinter uns zu haben beflügelt. Das lässt sich nicht in Worte fassen, man muss es erleben. Ein altes Bergsteiger Sprichwort sagt „Man bezwingt den Berg nicht, man wird von ihm geduldet“. Auch wenn wir nicht Bergsteigen sondern nur Wandern kann ich dem Sprichwort gerade einiges abgewinnen.
Zugegeben diese Tour ist Technisch mehr ein Spaziergang, als eine schwierige Bergwanderung. Aber all das was ich hier niederschreibe sind Gefühle und Gedanken direkt nach der Tour. In drei Wochen auf dem Sofa in Deutschland würde der Bericht um einiges nüchterner ausfallen.
Ich möchte auch noch einmal auf die mir meist gestellte Frage eingehen, warum macht man so etwas. Warum quält man sich Berge hoch, Schwitzt, friert und die Füße tun weh. Die einfache Antwort ist weil es mich glücklich macht. Aber das ist ein wenig komplexer. Menschen lieben Herausforderungen und die meisten suchen diese in ihrem Job, sie geben alles bis zum Burn Out nur um alle Herausforderungen oder sind es Anforderungen, zu erfüllen. Und am Ende stellen sie fest das alles was sie geleistet haben, keinen persönlichen Wert besitzt. Ihre Arbeitskraft ist austauschbar wie ein Legostein es folgt eine Tiefe lehre.
Bei unseren Touren haben wir mehr Schweiß, Blut und Adrenalin Produziert als im Arbeitsleben. Aber wir tun das für uns. Unsere Erfolge kann uns keiner mehr nehmen nur weil eine Bilanz etwas anderes sagt. Oder Kurz um, ich will mich herausfordern aber nicht herausgefordert werden.
Aber zurück zum Trail. Wir haben die Wegmarkierung verloren und anstatt das tolle GPS zu konsultieren navigieren wir nach der Karte im Kopf. Abgesehen davon wer sich hier lebensgefährlich verläuft ist wirklich doof. Wir haben die Küstenlinie immer im Blick und sondieren die Topographie um am schnellsten wieder zur Hauptstraße zu gelangen. Das macht spaß und schult das Auge für die Orientierung im Gelände. Und wir sind gut darin, wir kürzen den Wanderweg ein wenig querfeldein ab, umgehen  Hindernissen und sind wieder in der Zivilisation.
Der Rother Wanderführer hat drei Stunden reinen Gehzeit für die Tour angegeben, also ohne Pausen. Wir Haben die Tour in 2,5 Stunden absolviert und sind ein wenig stolz drauf. Und keine Wirtschaftliche Bilanz dieser Erde kann uns unsern Erfolg nehmen.
Gute Nacht Liebes Tagebuch
PS:Morgen geht es um Nazigold und geheime U-Boote





Freitag, 17. Juni 2016

Playa Los Gorriones Tag 7 Fuerteventura

Der Heutige Tag begann mal wieder Wolkenverhangen, was aber gut zur heutigen Unternehmung passt. Eine größere Tour war nicht drin weil Vic unbedingt zum Fußballspiel im Hotel sein wollte. Also machten wir uns vom Hotel aus auf entlang des Kilometer langen Strandes. Das hatten wir so wie so vor. Und die Ausmaße vom Strand sind unglaublich, Strand länger als man in die Ferne schauen kann. Und es sind kaum Menschen unterwegs, oder sie sind es doch und man sieht sie einfach nicht.
IMG 7618


















Auch wenn die Vegetation sehr karg ist es gibt sie. Und die stachligen Gewächse sind mit ihren urigen Formen sehr schön anzusehen. Wir haben gerade Flut und einige Strandabschnitte sind nicht ohne nasse Füße zu bekommen passierbar. wir wechseln auf einen höher gelegenen Küstenabschnitt und marschieren durch eine Wüstenlandschaft mit ganz eigener Faszination.
IMG 7627


















Dabei lassen wir immer wieder den Blick über den endlos wirkenden Atlantik schweifen. Abgesehen davon tut es gut einmal ein paar schritte zu tun ohne nennenswerte Höhenmeter überwinden zu müssen. Sogar zur Essensausgabe müssen wir einige Meter nach oben steigen.
IMG 7614


















Wir widmen uns noch einem Geocache und lassen uns den Wind um die Ohren Pfeifen. Auf Fuerteventura scheint es nur folgende Wetterzustände zu geben, Stürmisch und weniger Stürmisch. Was der Name Fuerteventura (starke Winde) ja schon impliziert. Wir Wandern ganz unbeschwert weiter an der Küste entlang und entdecken ein seltsames Gebilde.
IMG 7619


















Wie sich rausstellte war es eine Snack Bar mitten in der Wüste. Wir überlegten etwas wie man mit der Situation nun umgehen soll. Aber die Neugier war größer und wir betraten den Überseecontainer mit vorgelagerter Holzterrasse. Und zu unserer Überraschung herrschte dort reges treiben. Sofort kam ein gut gekleideter Kellner zu uns und bat uns freie Platz Wahl an. Der gute Mann passte so gar nicht in das leicht heruntergekommene Ambiente. Vielmehr erwartet man am Eingang den dicken Koch mit Haarnetz und fleckigem Feinripp Unterhemd, wie er sich mit dem Kochlöffel unter dem Arm kratzt.
IMG 4884




















Wir suchten uns einen Tisch und erwischten natürlich prompt den, wo der dicke Mops des Besitzers Siesta hält. Sofort wurde versucht das schwerfällige Tier zum aufstehen zu bewegen um unseren Tisch frei zu geben. Doch den Mops interessierte das herzlich wenig. Und da wir ja Tierfreunde sind versicherten wir dem Besitzer das uns überhaupt nicht stört wenn die Fellrolle dort liegen bleibt. Den Mops störte so wie so nichts. Als Vic das Tier streichelte und es sich tatsächlich ein wenig streckte, war sofort die ganze Belegschaft um den Tisch versammelt und erfreute sich an dem Tier. Spätestens jetzt waren auch wir in den Herzen der Belegschaft angekommen. Wahrscheinlich ist das ein Ritual, wer es schafft den Heiligen Mops zu einer Bewegung zu bringen kann nur ein guter Mensch sein. Übrigens danach bewegte er sich nicht mehr. Nur einmal kurz als er im Traum dachte er währe ein junges Reh das über grüne weiden springt. Das zucken seiner Beine im schlaf Interpretiere ich einfach mal so.
IMG 4881




















Wir bestellten ein Bier und genossen den tollen Ausblick auf den Atlantik. Und die Atmosphäre dieses doch sehr grotesken Ortes fesselte uns förmlich. Hier gefällt es uns und man bedenke wir wohnen in einem vier Sterne Hotel. Und diese kleine in die Jahre gekommene Strandbar würde ich jederzeit dem Speisesaal in unserem Hotel vorziehen. Es wird gelacht Kuriose Typen schleppen plötzlich einen Fisch in die Bar und das Publikum könnte unterschiedlicher nicht sein. Da sitz ein Junges Pärchen, das wahrscheinlich dem schlechten Essen aus dem nahegelegenen Hotel entflohen ist, neben zwei 80 Jährigen Omas die sich erst einmal einen Halben Liter hinter die Binde kippen. Nicht zu vergessen die in die Jahre gekommene Diva die ihr alter mit einer Zentimeter dicken Schminke Schicht zu verstecken versucht und dabei einen Riesen Teller mit Muscheln wech schlürft. Kurz um hier pulsiert das Leben und alle wirken fröhlich.
In unserem Hotel lachen die Leute nicht sie schauen griesgrämig und wirken unglücklich. Nur als Beispiel, wir haben heute den Zorn eines alten Britischen paars auf uns gezogen, nur weil wir an ihrem Stammtisch saßen. Jetzt mussten sie eine Reihe weiter den Tisch beziehen. Welch ein Weltuntergang, vor allem weil alle Plätze hier gräßlich sind.
In der kleinen Snack bar haben es uns besonders zwei Grüppchen angetan. Natürlich Deutsche. Die eine Gruppe bestand aus zwei Pärchen die dem Alkohol sehr zugeneigt waren. Nachdem einer der Protagonisten sich einen Jägermeister bestellte entbrannte ein Streit mit seiner Frau, weil er das Zeug nicht verträgt. Sie bestraft ihn aufgrund seines Fehlverhaltens mit schweigen und redet nur noch mit dem anderen Pärchen. Der Jägermeister Mann ist aber auch sehr Patent und dreht seine Stuhl einfach zum Nachbartisch und lallt andere voll, ein Kommunikationsgenie. Was aber nicht für seine Aussprache galt. Kurze Zeit später verließ er wankend wortlos das Lokal, ich hoffe er schläft heute nacht nicht bei den Fischen. Der Atlantik war ja nur 30 Zentimeter entfernt.
Ein anderes Unikum blustigte uns am meisten. Auch ein relativ junger schlecht Tätowierter Deutscher. Erst bestellte er sich einen Hamburger und aß ihn als währe er nach Wochenlangem Schiffbruch genau an dieser Snack Bar angespült worden und das ist die erste Nahrungsquelle nach der Havarie. Die Krönung war aber als der Nachtisch kam, es war eine halbe Kokosnuss gefüllt mit Eis. Als er das Eis ausgelöffelt hat versuchte er mehrfach die Kokosnuss zu Essen. Als ob ein bissen nicht gereicht hätte nein er knabberte mehrfach an der harten Schale der Kokosnuss nur um festzustellen, das ist gar keine Schokolade.
Einfach nur herrlich hier und wir bestellten noch ein zweites Bier nur um diesem Schauspiel weiter beiwohnen zu dürfen.
Hörnchen2
























Als wir die Bar verließen machten wir zum zweiten mal Bekanntschaft mit den Atlashörnchen. Die Vic gleich ein Stück Brot klauten. Was viele Fuerteventura Urlauber nicht wissen ist daß das Atlashörnchen so niedlich wie es auch ist ein extremer Schädling für die Insel ist. Sie sind hier nicht heimisch und Fressen alles von der spärlichen Fauna und Flora auf. Dabei haben sie kaum natürliche Feinde, so das sich die Populationen ungehindert ausbreiten können. Das Atlashörnchen hat innerhalb der Bevölkerung den selben Stellenwert wie bei uns die gemeine Kanalratte.
Auch das unkontrollierte füttern der Tiere durch Touristen führt zu einer unverhältnismäßigen Vermehrung der Tiere. Wildtiere füttern hat nichts mit Tierliebe zu tun. Wer die putzigen Tiere dennoch Fotografieren möchte kann einfach einen kleinen stein vor sich werfen. Die Hörnchen sind so konditioniert das sie sofort denken ein Mensch hat mir wieder Futter hingeschmissen und rennen auf den Stein zu. Ob das verarschen von Wildtieren legitim ist muss jeder für sich moralisch klären.
Auf jeden fall ist es legitim Atlashörnchen in einer Survival Situation als Klopapier zu benutzen, sie haben ja den Stellenwert einer Kanalratte.
Gute Nacht liebes Tagebuch
PS: Es gab wohl wieder so ein Fußballspiel von dem ich nichts mitbekommen habe. Ich machte mir lieber Gedanken über die Nutzung von Nagetieren als Toilettenartikel.

Donnerstag, 16. Juni 2016

Stella Canaris Morro Jable Tag 6 Fuerteventura

Gestern Nacht hat mich die W-Lan Situation vor Ort fast in den Wahnsinn getrieben. Das W-Lan Signal ist Super nur findet kein Datenaustausch statt. Ständig schmiert mir mein Blog Update ab. Das Ende vom Lied war das ich auf einer Sonnenliege mitten im Blumenbeet unter einer Richtantenne saß, und dort hatte ich einigermaßen guten Datendurchsatz. Wie schön müssen doch die Zeiten der Rauchsignale gewesen sein.
IMG 4877















Der Tag begann mit einem Wolkenverhangenen Himmel und als ich vom Balkon schaute dachte ich ganz naiv, die übertreiben es aber mit dem Rasensprenger es ist ja alles nass. Doch in Wirklichkeit regnete es, und zwar so fein das der Regen kaum sichtbar war. Ein Blick in die Umgebung munterte uns nicht unbedingt auf. Die Hügel in unserer Umgebung haben eine höhe von maximal 200 Metern übern normal null und die Gipfel liegen in einem Tiefen Wolkenschleier. Eigentlich wollten wir wieder in das Hochland fahren, aber da stehen uns drei Probleme im Weg. Erstens, durch den Regen werden die Wege in den Bergen rutschig wie Schmierseife. Hier besteht ja alles aus Sand und Staub auf Felsen, das gepaart mit Niederschlag bedeutet Rutschpartie. Zweitens, Die sonne kommt natürlich aufgrund der Winde immer wieder durch und das bei 100% Luftfeuchtigkeit. Das sind Bedingungen bei denen man nach drei Schritten auch gleich drei Liter Wasser ausgeschwitzt hat. Und wir kennen das Phänomen zu gut. Und drittens, man sieht in den Wolken ja nichts da lohnt es sich auch nicht auf einen Berg zu Kraxeln.
IMG 7610













Man beachte die Wolkenfront hinter den Finkas, dort sind eigentlich Berge zu sehen. Doch jetzt hällt sich eine Zuckerwatte artige Schicht um die Berge auf, die keine Anstalten macht zu verschwinden. Ach ja als dieses Foto entstand Regnete es wieder. Ein total verrücktes Naturschauspiel, man brütet bei 30 Grad in der Sonne und wird wie mit einem Wasser Zerstäuber beregnet. Und dazu diese Wolkenformationen. Das Wetter vereitelt zwar unsere Pläne, aber es ist wirklich schön anzuschauen.
Das bedeutet aber für uns auch wir brauchen einen neuen Plan für heute. Ich habe von einem verlassenen Hotel gehört das in Morro Jable stehen soll. Das Hotel soll angeblich noch komplett eingerichtet sein aber niemand kümmert sich um die Liegenschaft und die Natur holt sich ihren Lebensraum langsam zurück. Solche sogenannten Lost Places ziehen uns magisch an. Leider haben meine Quellen auch berichtet das dort mittlerweile Sicherheitsdienste Patrouillieren. Wir wollen uns trotzdem den Ort mal anschauen und gucken wie weit wir kommen. Außerdem gibt es in der Gegend einige Geocaches die wir heben können.
IMG 7585













Das Hotel Stella Canaris liegt mitten im Touri Zentrum das hätten wir nicht erwartetet. Da wir durch meine Quellen vor Sicherheitsleuten gewarnt wurden sondierten wir erst einmal die Lage bevor wir uns über den nächsten Zaun schwingen.
IMG 7581













Und da sind sie, die Sicherheitsleute sitzen versteck in alten Baracken und sind nicht sofort erkennbar. Doch einen auf Rundgang konnte ich mit der Kamera erwischen. Einige Fotos sind mir doch noch gelungen wenn auch nur durch den Zaun, was ein Sicherheitsmann nicht so lustig fand.
IMG 7583













IMG 7582















IMG 7584














IMG 7611













Angegliedert an das Hotel war ein Zoo, und wir hoffen bei dem Anblick das hoffentlich die Tiere freigelassen wurden. Hier ein Hinweis für alle Geocacher und Urbexer, das Sicherheitspersonal ist auf Zack. Bei unserem zweiten Anlauf sahen wir ein Pärchen das gerade von der Polizei verhört wurde, sie wurden durch die Security gestellt.
Der Plan das Hotel zu besichtigen ist also auch gescheitert. Also widmeten wir uns einem Geocache in der Nähe, wir mussten ein Pottwal Skelett aufsuchen und ich habe mir die Freiheit genommen das mit Photoshop mal als freischwebenden Pottwal darzustellen.
Wal













Der Cache war schnell gefunden und wir begaben uns in die Innenstadt von Morro Jable. Dort bekamen wir den Kulturschock des Lebens. Klischeehafter kann ein Urlaubsort nicht sein. Ein Ramsch laden nach dem anderen. Menschen drängen sich dicht an dicht und ich bekommen allmählich die Krise und das Bedürfnis Pogo zu tanzen. So etwas tuen sich Menschen wirklich im Urlaub freiwillig an?!  Interessanter weise habe ich gestern über dieses Phänomen geschrieben. Ein Ausflug aus dem Hotel dient nur zum Shoppen bei H&M. Und die Zahlreichen Gesichter die wir aus unserem Hotel wieder erkannten haben, bestätigten das leider. Obwohl Vic und ich auch etwas positives dem abartigen Tourismus abgewinnen können. Solange sich die Masse in Andenkenshops tummelt haben wir mehr Platz in der Natur. Immer Positiv denken.
Unser eigentliches Ziel war natürlich ein Geocache. Dieser sollte uns in die Altstadt führen und uns schöne Orte Zeigen.
IMG 7588













Um eins vorweg zu nehmen, wir wurden durch schöne Ecken abseits des Touri Rummels geführt, Und das genossen wir sehr. Rund zehn Kilometer sind wir durch die Altstadt getingelt und hatten immer wieder schöne Ausblicke und verweilten an manch schönen Ort.
IMG 7586













Uns wurden tolle Buchten gezeigt.
Lagune













Und wir schlenderten durch enge Kanarische Gassen, einfach nur schön.
IMG 7590













Ach ja und wir wurden immer wieder von Sprühregen eingedeckt und die schwüle Hitze war enorm. Meine Befürchtungen vom Morgen haben sich bestätigt.
Und was lernen wir aus dem heutigen Tag, man kann viel planen das hat aber überhaupt keinen wert, wichtig ist was man auch umsetzen kann.
Gute Nacht liebes Tagebuch
PS: Seit zwei Tagen wurden wir nicht mehr mit Toilettenpapier versorgt. Da wir schon mehrfach in Bergstiefeln und verdreckten Klamotten in der Lobby auftauchten wird sich das Management bestimmt gedacht haben, die brauchen kein Toilettenpapier die benutzen so wie so Kakteen. Eigentlich benutzen wir Atlashörnchen aber das ist eine andere Geschichte.
Atlashörnchen












Dienstag, 14. Juni 2016

Las Playitas Tag 5 Fuerteventura

Heute nacht wachte ich urplötzlich auf und konnte nicht mehr einschlafen. Ich entschloss ein wenig den Sternenhimmel vom Balkon aus zu bewundern. Als ich den Balkon betreten wollte wurde das mit einem lauten scheppern verhindert. Ich bin mit voller Wucht gegen die Panorama Glastür gelaufen und hinterließ auf ihr einen dicken Fettfleck von meinem Kopf als stummen Zeugen. Nach der Begegnung habe ich mich doch wieder schlafen gelegt.
Als der Morgen an brach und der Wecker uns unsanft aufforderte das Bett zu verlassen, stellten Vic und ich fest das unsere Beine doch ein wenig schwer waren. Die zwei letzten Wanderungen zeigen ihre Spuren. Nach dem Frühstück versuchten wir einen Plan zu schmieden. Schnell wurden wir uns einig das heute der richtige Zeitpunkt ist um Kanarischen Flair zu erleben und uns unter die Einheimischen zu mischen. Der normale Tourist versteht im allgemeinen darunter mit dem Bus in die nächste große Stadt zu fahren um ausgiebig bei H&M zu shoppen. Und ich habe genug Urlaubsvideos auf YouTube gesehen die dieses seltsame verhalten verifizieren.
Das kommt für uns natürlich nicht in Frage. Neulich las ich etwas von einem Fischerdorf das sein Kanarisches Ambiente abseits des Massentourismus behalten haben soll. Und das ist schon eher nach unserem Geschmack. Also Trudi startklar gemacht und los ging es nach Las Playitas.
Noch ein paar Worte zum Autofahren auf Fuerteventura. Das Straßennetz ist wirklich gut ausgebaut und wunderbar beschildert. Ein verfahren ist so gut wie unmöglich. Da haben wir auf diversen anderen Kanarischen Inseln ganz andere dinge erlebt.
Nach ca. 45 Minuten Fahrt erreichten wir endlich unser kleines Fischerdorf. Es wirkt sehr verträumt und Typisch kanarisch. Alte Leute stehen auf der Straße und unterhalten sich lautstark. Straßenfeger sammeln fleißig abgestorbene Palmenblätter und die Zeit scheint still zu stehen. Sehr Idyllisch.
Stadt








Doch bevor wir unseren kleine Verträumten Ort genießen konnten haben wir uns in den engen Gassen ein wenig verfahren. Das große Straßennetz ist idiotensicher aber die kleinen Dörfer sind meist ein Labyrinth aus engen Einbahnstraßen. Und als wir an einer super steilen Straße feststellten das es eine Sackgasse ist wollte ich den Wagen langsam rückwärts rollen lassen um den Platz hinter mir, der die große einer Briefmarke aufwies zum wenden nutzen. Doch der wagen rollte nicht rückwärts, Handbremse ist los Gang ist raus und der fuß ist auch von der Bremse. Wir müssten eigentlich mit einem Affenzahn rückwärts den Berg hinab düsen, bleiben aber stehen. Ich habe schon die Befürchtung das sich eine Ziege als Hemmschuh unter meine Hinterräder verirrt hat. Doch wie von Geisterhand rollen wir wieder. Später stellte sich heraus das der Wagen eine Automatische Berg Anfahrhilfe besitzt. Das ist für Leute die nicht in der Lage sind mit Handbremse am Berg anzufahren, der Wagen rollt nicht rückwärts und man bequem die Kupplung kommen lassen. Sachen gibt es, mir ist das unheimlich wenn das Auto entscheidet und nicht ich.
IMG 7550


















Nachdem wir einen Parklatz ergattert haben schlendern wir einfach Ziellos durch den verträumten Ort und saugen diese unglaubliche Atmosphäre in uns auf. Wir bewundern auch den etwas unorthodoxen Dekorationsstil der Einheimischen. Hier wurde eine Felswand mit angemalten Ziegenköpfen verschönert.
IMG 7562


















Es ist einfach herrlich, ohne Ziel und Plan den Lieben Gott einen guten mann sein zu lassen und durch den Ort zu Flanieren. In der Nähe soll noch ein Geocache liegen, um aber an die Finalen Koordinaten zu gelangen müssen wir noch ein paar Fragen im Ort beantworten. Vorher erledigten wir noch einen kleinen Einkauf im Ort. Wir brauchen dringend Müsliriegel als Futter zum Wandern. Im Supermarkt überkam uns dann das unstillbare verlangen nach einer eisgekühlten Coca Cola. Es ist heute einfach tierisch warm und unsere haupt Flüssigkeitszufuhr bestand in den letzten zwei ein halb Tagen aus warmen stillen Wasser in eine Plastikflasche. Wir fanden auch zwei Büchsen und ließen sie uns am Auto schmecken. Es ist unglaublich das einen eine kalte Dose mit einem Koffeinhaltigen Erfrischungsgetränk so glücklich machen kann. Wir verschlungen sie regelrecht und grinsten uns gegenseitig nur an. Wer das nicht verstehen kann sollte einfach mal über einen längeren Zeitraum nur Lauwarmes Wasser trinken.
IMG 7549


















Der Geocache führt uns zu einem Leuchtturm der nur durch eine leicht Abenteuerliche Straße zu erreichen ist. Ich muss aber sagen das war die Leichte Variante der Abenteuerlichen Straßen die wir sonst so fahren. Und die Aussicht die sich uns bot war einfach Atemberaubend.
Panoleuchtturm2











Auch der Leuchtturm an sich war ein Riesenbau und sehr imposant. Eine große Radaranlage und nachtsichtfähige Optiken die man eigentlich von Kampfhubschraubern kennt waren auch am Turm verbaut, vielleicht wohnen hier ja die Iluminaten.
IMG 7575













Ach ja und eine Tupperdose haben wir dank GPS auch gefunden, man betrachte im Bild hinter Vic die Straße, die sind wir hoch gefahren.
IMG 7577


















Heute war ein wenig spektakulärer Tag aber ein einfach Wunderschöner. Das flanieren durch Las Playitas war wunderbar entspannend und wir konnten einfach so viel Eindrücke mit nehmen. Auch der Ausflug zum Leuchtturm war Atemberaubend. Wieder mal ein Ort den wir ohne das Hobby Geochaching nicht entdeckt hätten.
Es muss nicht immer der höchste Gipfel im leben sein, manchmal reicht eine Dose Cola aus um Glücklich zu sein.
Gute Nacht Liebes Tagebuch