Dieses Blog durchsuchen

Willkommen

Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist's! Reise, reise!

Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

profile for vunds

Donnerstag, 17. November 2016

La Palma Tirarafe Piratenbucht Tag 5

Einen entspannten Urlaub wollten wir verbringen, ohne Krasse Touren einfach den Flair der Insel genießen und ein wenig durch die Lande stiefeln. Können wir scheinbar nicht denn heute war echt anstrengend. Aber wie kam es dazu.

Als wir 2012 zum ersten mal auf La Palma waren wollten wir unbedingt die Piratenbucht von Tiirarafe erwandern. Es handelt sich weniger um eine Piratenbucht, es sind eher Ferienwohnungen die in den Fels direkt an der Küste geschlagen wurden. Ursprünglich haben sich hier Fischer angesiedelt um direkt von der Wohnungstür zum Fischen zu gehen. Jetzt haben die Einwohner von La Palma die kleinen  Hütten als Feriendomizil entdeckt.

Damals haben uns die über 600 Höhenmeter Berg ab von der Tour abgehalten. Vic hatte aber recherchiert und man kann fast direkt mit dem Auto zu der Bucht gelangen. Und so wagten wir den versuch die „Piratenbucht“ zu entdecken.

Als wir vor Ort waren war uns der Straßenverlauf nicht so wirklich schlüssig. Die Straße sah aus als ob sie im nichts endet. Also versuchten wir eine Alternativ Route zu finden. Am Friedhof von Tirarafe folgten wir nach einigen Überlegungen der Straße Berg ab. Bis diese in einer für unseren Mietwagen unüberwindbaren Schotterstraße endete. Ab hier war für uns Schluss, mit dem Auto. Kurz überlegten wir wie es weitergeht und wer uns kennt weis wie das endet. Wir Stiefeln zu Fuß weiter. 

IMG 1309

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuerst gingt es ganz gemütlich über leichte Schotterpisten an kleinen Gärten vorbei die von Hunden eifrig durch Bellen und Drohgebärden verteidigt wurden. Nach ca. 30 Minuten trafen wir auf die Fahrweg der uns ursprünglich an die Küste bringen sollte. Zahlreiche Mietwagen die an uns vorbei rauschten bestätigten das man direkt mit dem Auto an die Küste kommt. Spätestens an diesem Punkt hätten wir umdrehen sollen, sind wir aber nicht. Und so gingen wir die Steilen Serpentinen immer weiter Berg ab. Immer wieder sehen wir Leitplankenstücke zerquetscht, als stumme Zeitzeugen vergangener Steinschläge am Straßenrand. Die Straße ist verdammt steil und die Sonne Brennt mal wieder erbarmungslos auf uns nieder.

IMG 1301

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir kommen gut voran aber der steile Abstieg geht auf die Knie. Und Landschaftlich ist das Latschen auf Straßen auch nicht besonders Interessant. Da hilft auch das durchqueren einer Bananenplantage nicht. 

Wir machten an dem ersten Parkplatz vor der Bucht eine kleine Pause und merken unsere Kräfte sind schon ziemlich am ende. Außerdem Wird das Wasser knapp, wir waren auf so einen Ritt ja garnicht eingestellt. Langsam Zweifeln wir an dem Projekt Piratenbucht. 

Doch wir steigen weiter bergab. Und bald verlassen wir die Straße und steigen über einen Kleinen Pfad die Küste hinunter. Auf dem Weg fanden wir noch einen Geocache was uns ein kleines mentales Hoch gab. 

IMG 1302

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach gefühlten Stunden sind wir endlich in der Piratenbucht und ziemlich am Ende. Wir lassen uns im Schatten nieder und genießen so gut es geht den Flair dieses verwunschenen Ortes. Doch der Gedanke den ganzen Mist wieder hoch zum Auto zu laufen verhagelt uns ein wenig die Petersilie. Wir haben einen Plan geschmiedet, wir versuchen es als Anhalter wenn wir am letzten Parkplatz wieder zurück sind. Und der steile Anstieg auf dem Rückweg signalisierte uns wir brauchen unbedingt ein Taxi nach oben.

IMG 1304

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Parkplatz setzten wir uns in den Schatten und beobachteten die anderen Menschen. Wir haben es bewusst auf Mietwagen abgesehen, wenn es geht am besten Deutsche. Lange Zeit war niemand auszumachen der potentiell Mitleid mit uns hat.

Dann entdeckte ich eine Spanisches Pärchen mit Kind. Zu verlieren haben wir nichts und ich Sprach sie mit meinem Super Englisch an. Leider nicht erfolgreich. Also sie verstanden was ich wollte machten sie aber klar, No Treber. 

Ich kann es ja ein wenig nachvollziehen das man sich nicht  jeden verschwitzten unrasierten in sein Auto einlädt. Gerade mit Kind. Mein zweiter versuch war bei drei Deutschen jungen Männern. Die waren von vorn herein sehr abweisend und ein Kindersitz diente als Alibi uns nicht mit zu nehmen.

Langsam verzweifeln wir, müssen wir wirklich wieder diesen Berg hoch? Das macht uns mental fertig. 

Dann entdeckte ich ein weiteres Pärchen, Deutsche jung und Dynamisch. Genau so wie wir vor zwei Stunden. Und dann wurde unser Potentielles Taxi von einem anderen Pärchen vor der Nase wech geschnappt. Wir sind nicht allein mit unserem Pech. Ich ärger mich nicht schneller gewesen zu sein. Der Mentale Tiefpunkt der ganzen Tour.

Wir haben den "Point of no return“ schon lange überschritten und sitzen mit schwindenden Wasservorräten ohne Verpflegung im Dreck. Und die Autos die uns wieder in die Zivilisation bringen könnten werden immer weniger.

Und dann tauchte noch ein älteres Pärchen mit Kind auf. Wie die Fliege ins Licht steuerte ich sie an. Meine Hoffnung ist aufgrund des kleinen Kindes bei null. Aber wir haben nichts zu verlieren. Wieder mit gebrochenen Englisch die Situation erklärt. Und es gab wenig Versitändnis im Gesicht meines Gegenübers zu erkennen. Dann Sprach er seine Frau an, und sie Sprachen Deutsch. Sofort nutze ich die Gelegenheit und quatsche sie auf Deutsch voll. Wir sind Wanderer, kein Wasser und es währe sehr großzügig uns mitzunehmen. Auf La Gomera haben wir gelernt das man sein Taxifahrer überrumpeln muss, es dürfen keine Zweifel aufkommen und ein wenig Hartnäckigkeit gehört auch dazu. 

So hat uns eine alte Gomera Oma kalt erwischt und wir haben sie über die halbe Insel gefahren. Als sie hörten das ich auch Deutscher bin schaute mich der Mann ganz verdutzt an und sagt, warum nicht gleich auf Deutsch.

Und so saßen wir bei ihnen im Auto ohne zu wissen das noch ein kleines Abenteuer auf uns wartetet. Unser Fahrer scheint sehr furchtlos zu sein oder wenig Erfahrungen mit steilen Serpentinen zu haben. Unser Michael Schuhmacher der Bergrennen bügelt um die Kurven als gäbe es kein Morgen mehr. Und bei jeder Gelegenheit schaltet er runter und malträtiert die Kupplung dermaßen das der Typische Geruch von verbrannter Kupplung (als Schrauber kennt man das) mittlerweile den kompletten Innenraum erfüllte. Meine Befürchtungen stiegen, jetzt haben wir eine Mitfahrgelegenheit und nach 500 Metern schrottet der Fahrer das Auto. Vom Regen in die Traufe. Vic und ich klammerten uns an alles wo man sich klammern konnte und hofften nur das es immer bergauf geht und nicht unverhofft ganz schnell wieder runter.

Aber alles ging gut und mit leicht zittrigen Beinen verließen wir das Auto an dem Wanderweg der wieder zu unserem Auto führt. Wir sind dem Paar unendlich dankbar für die Hilfestellung und Wünschen ihnen überschwänglich alles gute und einen schönen Urlaub. Wahrscheinlich sind wir heute bei ihnen das Tischgespräch zum Abendessen. 

Ich habe festgestellt das die Leute einen eher in die Kategorie Landstreicher stecken wenn man nach einer Mitfahrgelegenheit fragt. Aber ich habe ja nur „nicht“ Wanderer gefragt die direkt zum Ziel mit dem Auto gefahren sind. Da haben wir schon ganz andere Erfahrungen gemacht. Auf Teneriffa hat uns mal eine Familie Direkt angesprochen mit den Worten „Do you need a Ride“ wir waren gerade auf dem Rückweg zum Auto nach einer Wanderung auf eine Forstpiste. 

Wie sich rausstellte waren sie alte Backpacker und Wanderer sie kannten unsere Situation. Doch da war es nicht notwendig mit dem Auto aufgelesen zu werden. Wir haben es aber trotzdem Dankend angenommen. Und es gab tolle Gespräche während der Fahrt.

Die letzten 100 Höhenmeter reißen wir locker runter und sind wieder wohlbehalten am Auto. 

Was mir noch wichtig ist, das der Leser nicht den Eindruck bekommt das wir es als Selbstverständlich halten eine Mitfahrgelegenheit zu bekommen. Wir können die Skepsis der Mitmenschen gegenüber verschwitzten dreckigen Vagabunderos sehr gut nachvollziehen. Und wir sind immer noch sehr dankbar gegenüber der Familie die keine Vorurteile hatte und ein Herz für gestrandeten Wanderer hatte.

IMG 1311

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich versuche aus solchen Situationen immer eine Lehre zu ziehen. Jetzt denkt jeder, nimm mehr Wasser und Verpflegung mit du Idiot. Aber das meine ich nicht. Es hat mich sehr viel Überwindung gekostet wildfremde Menschen um Hilfe zu bitten. Das hat meinen Horizont erweitert. Auch für die Ablehnung habe ich viel Verständnis und bin überhaupt nicht Zornig. Vielmehr überwiegt die Freude über die erfahrene Hilfe. Und das kann ich mit in den Alltag nehmen. Aus diesem Grund bin ich der festen Überzeugung Reisen erweitert ungemein den Persönlichen Horizont. 

Und wenn man mal wieder über den Horizont hinaus gereist ist, einfach mal nach einer Rückfahrgelegenheit Fragen. Mehr als zurückgelassen werden kann man nicht.

Gute nacht liebes Tagebuch 

1 Kommentar:

  1. Welche Versicherungen benötige ich für mein Mietauto?
    Jedes Angebot, das Sie über mietwagen4.de buchen, enthält bereits die obligatorische Vollkaskoversicherung und die ebenfalls notwendige Haftpflichtversicherung für Ihren Mietwagen. Die spezifischen Leistungen der jeweiligen Versicherungen variieren jedoch von Angebot zu Angebot. Deshalb lohnt es sich, die Konditionen zu prüfen und gegebenenfalls zusätzliche Versicherungen auszuwählen. Ob Sie zusätzliche Versicherungen auswählen ist natürlich ganz Ihnen überlassen und keinesfalls verpflichtend. Wir empfehlen in der Regel unabhängig vom Reiseland und dem gewählten Anbieter eine Vollkasko mit Erstattung der Selbstbeteiligung, eine Haftpflicht mit einer Deckungssumme von mindestens einer Million Euro sowie einen Glas- und Reifenschutz, da dieser nicht in der regulären Vollkasko enthalten ist.Sehen Sie mehr hier:autoeurope mietwagen .

    AntwortenLöschen