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Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
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Darum, Mensch, sei zeitig weise!
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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Samstag, 22. November 2014

Video Schierke

Natürlich darf ein Video von unserem Urlaub nicht fehlen. Aufgrund des Wetters konnte ich wenig fotografieren, aber mit meiner wasserdichten Action Cam konnte ich ein wenig filmen. Viel Spaß beim anschauen.

Freitag, 21. November 2014

GPS Tracks unserer Harz 2014 Tour

Hier könnt ihr die drei großen Touren auf GPSies.com nachvollziehen und für euer GPS Downloaden. GPSies gibt es auch als kostenlose App für euer Smartphone falls kein GPS Gerät zur Verfügung steht.

 


Donnerstag, 20. November 2014

Schierke Tag 4 Wandernadel

Gestern musste ich noch meine Fertigkeiten als Sani unter Beweis stellen. Vic's Fuß wurde doch ein wenig mehr beansprucht als gedacht. Leider ist das in unseren Urlauben mittlerweile traurige Routine.

 

Heute ist unser letzter Tag im Harz und wir checken um 10:30 aus dem Hotel aus. Wir möchten den Tag aber noch ein wenig nutzen und den Harz unsicher machen. Geplant war auf den Spuren von Vics erstem Urlaub als Kind Sorge und Elend zu besuchen und danach einen Abstecher nach Wernigerode zu machen.

Gesagt getan, wir fuhren mit dem Auto durch Sorge und Elend in der Hoffnung Vic erkennt einige Orte aus ihrem ersten Urlaub wieder. Doch Fehlanzeige, es hat sich viel im Ostharz verändert. Ich kann das bestätigen mit Ostharz verbinde ich eigentlich die schönere Natur mit den hässlichsten Städten. Die Zeiten der verfallenen Häuser sind aber längst vorbei.

Des Weiteren fehlt uns noch ein Stempel für die Bronzene Harzer Wandernadel und Vic mustert die Karte mit den Stempelstellen und sie entdeckt den Königshütter Wasserfall der auch eine Stempelstelle besitzt. Kurzerhand fahren wir zum besagten Wasserfall. Wir stehen total auf Wasserfälle egal wie groß oder klein. Wir richten ganze Wanderungen nach Wasserfällen aus, leider auch oft auf den Kanaren wo ein Wasserfall selten Wasser führt. Dieser führt aber Wasser und ich beschreibe ihn mit nur einem Wort, Schön.

Die Stempelstelle musste mühsam erklommen werden. Die Schwierigkeit bestand eher darin nicht auszurutschen und in voller Länge den Hang runterzurutschen. Habe ich schon erwähnt das es matschig war. Vic blieb mit ihren Turnschuhen lieber unten und ich wackelte mich nach oben zum Wasserfall und ergatterte den begehrten Stempel.

Danach wollten wir nach Wernigerode zum Baumkuchenhaus. Als Vic uns mit der Landkarte durch die Landschaft navigierte fiel ihr noch eine weitere Stempelstelle an einem Bergwerk auf. Das wollten wir uns mal anschauen. Am Bergwerk angekommen fanden wir die Stempelstelle nicht auf Anhieb und ich fragte Vic ob sie nicht mal ein Blick auf ihr GPS werfen könnte.

Und ab da brach Panik aus das GPS lässt sich nicht finden. Wir räumen den Kofferraum aus durchwühlen die Rucksäcke aber das verdammte GPS bleibt verschollen. Man sollte GPS Empfänger für GPS Geräte erfinden.

Wir versuchen den kompletten Tag zu rekapitulieren und kamen zum Entschluss das Gerät muss noch im Hotel liegen oder ist wech.

Vic rief im Hotel an und fragte ob sich das Gerät noch dort befindet, man verspricht uns nachzuschauen und zurück zu rufen. Banges Warten beginnt und nach endlosen Minuten kommt der erlösende Anruf das Gerät wurde gefunden. Wernigerode ließen wir ausfallen und machten uns wieder auf den Weg nach Schierke um das Gerät abzuholen. Aber vorher holten wir uns noch den Stempel vom Bergwerk ab. Die Stempelstelle war übrigens ganz einfach zu finden. Gott sei Dank waren wir blind sonst wäre der Verlust des GPS Gerätes erst in Hildesheim wieder aufgefallen.

Wieder in Schierke holten wir das GPS und konnten noch eine schöne Aufgabe erledigen. Wir holten uns aus der Tourismusinformation nach Vorlage unserer Wanderpässe die Harze Wandernadel in Bronze ab. Damit bekommt man nirgendwo Freibier oder darf umsonst parken. Dennoch sind wir ein wenig stolz auf das Stück Blech, wir haben einige Strapazen dafür auf uns genommen. Wer das nicht nachvollziehen kann scrollt bitte noch einmal nach oben und betrachtet den Fuß von Vic.

Wir haben jetzt auch keinen Bock mehr und wollen nur noch nach Hause. Also schmiss ich das Auto Navi an und folgte stumpf den Anweisungen aus dem schwarzen Kasten. Zu unserer Überraschung führte das Navi uns mitten durch Wernigerode und sogar am Baumkuchenhaus vorbei.

Das schauten wir uns kurz von innen an und kamen zum Entschluss das die Werbung mehr versprach als in Realität vorhanden ist. Ohne etwas käuflich zu erwerben machten wir uns vom Acker und nach gut einer Stunde waren wir auch wieder in heimischen Gefilden.

 

Fazit

 

Hotel Brockenstübchen

Wir empfehlen das kleine Hotel gern weiter. Sehr saubere Zimmer und freundliches Personal machen das Brockenstübchen zum idealen Ausgangspunkt um den Harz rund um Schierke zu erkunden.

Abstriche muss man aber in der Küche machen. Das Frühstück ist mehr als spartanisch und die Qualität des Abendessens war sehr durchwachsen. Als Beispiel, alle Fleischgerichte waren wirklich mehr als totgebraten, Salatbeilagen ohne Dressing. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Als Vic nach vegetarischen Bratkartoffeln fragte sagte man ihr die sind alle mit Speck. Das spricht für das Verwenden von Fertigbratkartoffeln, was ich geschmacklich bestätigen kann. Wir wissen nicht ob die Küche in der Hauptsaison besser und frischer ist, uns stellte sie leider nicht zufrieden.

 

Insgesamt hatten wir einen super Kurztripp im Harz. Das Wetter war miserabel aber auch schlechtes Wetter kann einen hohen Unterhaltungswert haben. Es gibt ja kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleidung. Und bei dem Satz muss ich daran denken den Hersteller meiner Regenjacke einen fetten Beschwerdebrief zu schreiben.

 

Zum letzten Mal aus dem Harz

 

 

Gute Nacht liebes Tagebuch

 

 

Schierke Tag 3 Klippen und so

Gestern Abend stellten wir fest das unser Hotel damit wirbt das jedes Zimmer Waldblick besitzt. Als wir heute Morgen aus unserem Fenster schauten wurden wir uns schnell einig, vier Birken vor Reihenhäusern stellen keinen Waldblick dar.

Also gingen wir erst mal frühstücken. Das Angebot war mal wieder sehr spartanisch und die Milch für den Kaffee wurde wie gewohnt stark rationiert. Da stell ich mir doch die Frage ob Milchprodukte in der ehemaligen DDR Mangelware waren und sich hier noch nicht rumgesprochen hat das der Liter Milch für wenig Geld im Supermarkt 500 Meter neben dem Hotel zu finden ist. Wir werden es nie erfahren.

Vic hat gestern noch eine Wandertour geplant, die Idee kam aus einer Info Broschüre im Hotel. Wir wollen heute zu den Leistenklippen über den Moorstieg. Das Info Heft beschreibt den Weg so:"Der Moorstieg wurde im Sommer 2014 wieder neueröffnet und ist ein wildromantischer Weg auf Holzbohlen." Vic ergänzte die Tour noch um den Trudenstein und Ahrensklint. Insgesamt eine schöne 11 Km Runde auf guten Wegen.

Unsere Regensachen blieben heute im Rucksack und hoch motiviert stiefelten wir los zum Bahnhof in Schierke. Schon beim leichten Anstieg zum Bahnhof hustete ich mir die Lunge auf links und verbrauchte auf einen Km eine Packung Taschentücher. Diese verdammte Erkältung lässt mich einfach nicht los und meine Leistungsfähigkeit gleicht einem sterbenden Faultier. Am Bahnhof angekommen brauchte ich eine kleine Pause und hoffte insgeheim die Brockenbahn zu sehen. Der blöde Zug ließ sich natürlich wieder nicht blicken und wir wanderten weiter Berg auf. Immer noch sagt mir mein Körper das dieses Unterfangen totaler Blödsinn ist.

Wir laufen erst auf breiten Forstpisten und biegen dann ab auf kleine Waldwege die aus Felsblöcken Wurzeln und viel Wasser bestehen. Jeder zweite Schritt landet in einer Pfütze bzw. in einem Rinnsal. Wir bekommen ein wenig den Eindruck ein aktives Flussbett zu bewandern.

Endlich stoßen wir auf den Moorstieg und der Name ist Programm. Wo sind denn nur die wildromantischen Wege auf Holzbohlen?

Es folgte ein steiler Anstieg durch Matsch immer wieder versinken wir tief im Schlamm und das Gehen wird sehr mühsam. Aber die unfreiwillige Schlammpackung scheint meiner Gesundheit gut zu tun. Die Nase ist wieder frei und der Husten ist auch fast vorbei außerdem macht das Wandern wieder Spaß. Jedenfalls bis man wieder unerwartet im Morast versinkt.

Sporadisch tauchen wirklich die Holzbohlen auf aber nur sehr unregelmäßig. Natürlich endet eine solche Befestigung immer vor einem so morastigen Untergrund das wir befürchten als Moorleiche zu enden.

Erst das letzte Stück des Moorstiegs ist durchgängig befestigt. Und genau das Stück nutzen wir für eine Pause und genießen nicht die tolle Aussicht sondern die unglaubliche Stille mitten im Nebel.

Ich erwähnte noch beiläufig das wir den nächsten Urlaub doch lieber in Holland machen sollten. Vic konterte mit den Worten, das sagst du jedes Mal wenn wir auf einem blöden Berg sitzen. Insgeheim macht uns so ein Mist aber tierischen Spaß.

Nach dem Moorstieg ging es durch dichten Nadelwald mit dem gewohntem Wegbild weiter, Steine Wasser und Schlamm. Kurze Zeit später erreichen wir die Leistenklippen. Wir holen uns noch den Wanderstempel ab und erklimmen auf Metalleitern die Klippen. Dort finden wir noch einen Geocache und vermissen mal wieder die Aussicht. Man schaut einfach in eine graue Wand. Da es dort oben ziemlich kalt und windig ist steigen wir auch schnell wieder ab.

Und weiter geht es zum Trudenstein. Eine Wegbeschreibung erübrige ich mir es gab Steine Schlamm und Wasser. Nur eins war neu wir mussten ein Gebiet mit viel Windbruch queren. Das bedeuten auch noch klettern über jede Menge umgestürzte Bäume. Und das immer steil bergab.

Am Trudenstein pausierten wir ein wenig und konnten einem kuriosen Schauspiel beiwohnen. Der Weg bestand mittlerweile aus einem breiten Forstweg auf dem ein Minibagger stand. An dem Minibagger war ein Presslufthammer montiert und der Fahrer zertrümmerte Felsen mit seinem Gespann am Wegesrand. Das erscheint alles mehr als sinnbefreit, die Felsbrocken liegen da wahrscheinlich mehr als 100 Jahre und haben niemanden gestört. Doch jetzt hat ihre Stunde geschlagen Bodo mit dem Bagger macht aus Fels Staub. Vielleicht ist das eine ABM Maßnahme vom Arbeitsamt denn im Harz gibt es genug Fels zu pulverisieren auch wenn es keinen Sinn ergibt.

Weiter geht es zum Ahrensklint, diesmal über gut ausgebaute Forstwege. Wahrscheinlich sind die Wege nur wegen Bodo mit dem Bagger so gut.

Als wir am Ziel ankamen sahen wir nur die übliche Stempelstelle und eine Kreuzung mit mehreren Wanderwegen mitten im Wald. Was jetzt genau ein Ahrensklint ist und was der so macht ist uns schleierhaft vor allem warum die Kreuzung so berühmt sein soll. Visuell macht sie nichts her und ich bemängele noch das es keine Bank zum pausieren gibt noch nicht mal ein Stein zum Sitzen ist vorhanden. Wir sind ratlos und Vic mustert den Wegweiser, es gibt drei Richtungspfeile aber vier Wege. Vic geht ein wenig den nicht ausgeschilderten Weg entlang und ich höre wildes Gelächter. Als ich folge verstehe ich, eine riesige Klippe tut sich auf und zum sitzen gibt es mehr als genug Steine. Wir lachen uns fast ins Koma wie kann man so etwas übersehen.

Wir machen uns auf die letzten km bis Schierke zu bestreiten. Und der hat es in sich wieder geht es über Felsblöcke und Schlamm steil bergab. Vic hat arge Probleme mit ihren Füßen und bei mir machen die Knie Probleme. Mit total geschundenen Füßen erreichen wir endlich wieder Schierke. Es waren nur 12 Km Weg aber die Beschaffenheit hat uns sehr viel Kraft gekostet. Gerade das Laufen im Schlamm war anstrengend. Zum Vergleich auf unserer Brockentour waren wir 5 Stunden für 17 km unterwegs mit kurzen Pausen. Heute waren wir 5,5 Stunden für 12 Km mit kurzen Pausen unterwegs.

Was lernen wir aus der Erfahrung, wildromantische Wege sind ein sehr dehnbarer Begriff. Aber die Tour hat trotz aller Anstrengungen richtig Spaß gemacht. Die Landschaft war wunderschön und abwechslungsreich.

Übrigens haben wir heute den siebten Stempel erwandert uns fehlt noch einer für die Harzer Wandernadel in Bronze. Morgen wollen wir den Letzten erwandern. Wir leiden jetzt noch ein wenig über Fußschmerzen im Hotel und ich sage wie immer

 

 

Gute Nacht liebes Tagebuch

Ps: Wir waren gerade noch eine Rauchen vor der Tür und was mussten wir sehen. Der Himmel klart auf und wir konnten den Sternenhimmel sehen. Wetter ist ein Arschloch.

 

 

Dienstag, 18. November 2014

Schierke Tag 2 Brocken Tour

Als wir heute Morgen aus dem Fenster schauten wurde die Wetter Prognose von gestern grausame Realität. Ganz Schierke liegt im Nebel und es regnet. Von schlechtem Wetter lassen wir uns aber nicht entmutigen und halten an unserem Plan fest den Brocken zu besteigen. Aber vorher gab es erst einmal Frühstück. Das demotivierte uns aber mehr als das Wetter. Gerade einmal drei matschige Aufbackbrötchen liegen noch am Buffet und die Aufschnitt Auswahl ist eher für Mönche im Hungerstreik. Wir orderten erst einmal einen Kaffee und bunkerten die drei Matsch Brötchen bei uns. Mit Futterneid in den Tag kein gutes Omen. Als unser Kaffee am Tisch war schenkte sich Vic Milch in die Tasse und stellte fest im Milchkännchen wurde nur der Boden mit Milch benetzt. Ich orderte noch einmal Milch nach und auch im zweiten Kännchen war weniger Milch als Wasser in der Wüste. Offenbar gilt hier das Motto weniger ist mehr.

Nach dem Frühstück ging es dann los wir machten uns auf zum Brocken. Vorher haben wir uns komplett in Regenklufft geworfen und waren somit immun gegen den echt fiesen Nieselregen der versuchte jede Lücke in unserem Regenpanzer zu nutzen um uns nass zu machen. Zum Glück ist es noch sehr kalt dabei.

Kurz nach Schierke kamen wir zum Anfang des Eckerlochstieges und wurden in unserem Elan heftig gebremst. Der Weg ist wegen Baumfällarbeiten gesperrt.

Wer unsere Reiseberichte aus Teneriffa kennt weis das wir eine unnatürliche Gabe besitzen gesperrte Wege zu finden. Vic befragt das GPS Orakel und findet einen Alternativweg, der führt aber erst einmal über nervigen Asphalt auch Brockenstraße genannt. Der Regen wird heftiger und wir tapsen etwas missmutig über den Asphalt, schön ist anders.

Nach einiger Zeit konnten wir wieder auf den Eckerlochstieg abbiegen. Der ist sehr gut ausgeschildert und wenn auf einem Wegweiser "sehr steiler Anstieg" steht kann man dem Schild ruhig Glauben schenken.

Es geht immer steil bergauf und der Weg besteht aus großen Felsblöcken und blanken Baumwurzeln. Der Eckerlochstieg ist definitiv einer der schönsten Wege um auf den Brocken zu gelangen. Alles ist sehr urwüchsig und durch den dichten Nebel verschwimmt die Landschaft zu einer verwunschenen Märchenlandschaft. Die Stimmung wird noch durch die Pfeife der Brockenbahn die ständig durch den Wald hallt untermalt.

Je höher wir steigen desto kälter wird es und die feuchte Luft kriecht in jede Ritze unserer Ausrüstung.

Eigentlich ist der Weg mit gutem Schuhwerk und ein wenig Trittsicherheit gut zu meistern doch da es seit Stunden ununterbrochen regnet ist der Weg eine Mischung aus Fluß und eingeöltem Kopfsteinpflaster. Jeder Schritt will gut überlegt sein. Das Wetter hat aber auch Vorteile, wir sind auf dem gesamten Eckerlochstieg allein unterwegs wir treffen keine Menschenseele.

Am Ende vom Eckerlochstieg treffen wir wieder auf die so geliebte Brockenstraße. Sofort schlägt uns ein eisiger Wind ins Gesicht und wir bekommen den ersten Schnee zu Gesicht oder besser gesagt ins Gesicht. Jetzt stelle ich fest das meine Regenjacke an beiden Unterarmen großflächig undicht ist. Meine unteren Bekleidungsschichten sind komplett nass und der unerbärmliche Wind lässt mich das nicht so schnell vergessen. Am höchsten Punkt des Brockens versuche ich mich zu orientieren doch die Sicht liegt bei null. Weder der große Funkturm noch irgend ein Gebäude ist überhaupt zu erahnen. Ich blicke zur Orientierung noch mal auf mein GPS und musste feststellen das die Kartenansicht im GPS ausgefallen ist. Ich sehe im Display das gleiche Bild wie um mich herum nämlich nichts. Vic ihr GPS funktioniert noch und sie lotst uns zur Stempelstelle am Brockenmuseum. Und wie aus dem nichts tauchen 10 Meter vor uns plötzlich Gebäude auf.

Dort versuchten wir im strömenden Regen unsere Wanderpässe abzustempeln was sehr schwierig ist wenn der Stempel auch noch erkennbar sein soll. Nach dem das erledigt ist ziehen wir uns in eine Schutzhütte zurück ich muss unbedingt meine Iso Jacke anziehen durch meinen Wassereinbruch kühle ich verdammt schnell aus. Vic ihre Ausrüstung hält dicht.

Wir machen noch ein Foto von uns auf dem Brocken (ja es ist der Brocken, außerhalb der Schutzhütte wäre meine Kamera abgesoffen) und beginnen den Rückweg. Wir waren 2,5 Stunden unterwegs um einen Stempel abzuholen und eine zu rauchen. Ein wenig verrückt ist das schon. Übrigens hatte der Brockenwirt dicht und wir konnten kein Bierchen am Gipfel schlürfen. Aber für wen sollte der Brockenwirt auch öffnen insgesamt treffen wir vier Wanderer am Brocken. Normalerweise muss man aufpassen dort nicht tot getrampelt zu werden wir mussten nur aufpassen nicht zu erfrieren. Die Temperatur lag bei ca. 0°C aber der Windchill macht daraus gefühlte -25°C.

Auch wenn wir null Sicht hatten und wir nur kurz auf dem Brocken verweilten war die Atmosphäre der Wahnsinn.

Wir machen uns an den Abstieg, wir gingen nicht über den Eckerlochstieg zurück sondern folgten der Brockenstraße. Der Abstieg erfolgt sehr zügig und wir machen noch einen Abstecher auf den Urwaldstieg wo auch noch ein Geocache liegt.

Weiter ging es zur Stempelstelle Gelber Brink und von dort aus folgten wir wieder urigen Pfaden Richtung Schierke.

Insgesamt haben wir heute drei Stempel für die Harzer Wandernadeln erwandert und kommen ziemlich erschöpft wieder in Schierke an. Unsere Körper sind immer noch angeschlagen von der Erkältung. Bevor es aber wieder ins Hotel geht machen wir noch einen Abstecher in den Supermarkt um uns ein Feierabend Bier zu besorgen.

Unser Hotelzimmer sieht mittlerweile aus wie ein Outdoorladen. Jeder Quadratzentimeter wird genutzt um unsere Ausrüstung zu trocknen. Wir waren insgesamt 5 Stunden im dauerregen unterwegs und alles ist Klamm oder näher am Aquarium als ein Goldfisch.

Das Abendessen war heute ganz in Ordnung und wir lassen den Abend gemütlich ausklingen.

 

Mal sehen was wir morgen verrücktes machen.

 

Gute Nacht liebes Tagebuch

 

 

Schierke Tag 1 Schnarcherklippen

Die letzten Wochen der Lohnsklaverei waren für mich und Vic gelinde gesagt ziemlich für den Po und wir planten schon seit einiger Zeit eine kleine Auszeit. So sehr wir andere Länder lieben so unwahrscheinlicher war es ins Ausland zu reisen. Die Rahmenbedingungen gaben es einfach nicht her.

Unser Reiseziel fiel aus logistischen Gründen auf den Harz um genauer zu sein Schierke im Harz. Schöne Reiseziele müssen nicht immer weit wech sein.

Bei bestem Wetter fuhren wir in Hildesheim los. Der Himmel war blau und die Sonne lachte uns Reisenden ins Gesicht. Vic fand das beim Autofahren weniger erfreulich da sie ihre Sonnenbrille zu Hause gelassen hat. Unterwegs machten wir noch in Torfhaus einen kleinen Halt. Dort gibt es seit einiger Zeit eine neue Globetrotter Filiale. Dort kauften wir für Vic noch eine Regenhose. Die Wetterprognose der kommenden Tage ist extrem schlecht, Regen Nebel Wind Kälte. Typisches Harz Wetter halt, das hält uns aber nicht davon ab um munter durch die Gegend zu stiefeln um die Birne frei zu bekommen.

Der Check in im Brockenstübchen verlief sehr freundlich und unkompliziert. Nur die 15 € Kurtaxe für zwei Personen und drei Nächte finde ich mal wieder unverschämt. Auch wenn ich mich ungern als Tourist bezeichne bin ich Einer. Ich bezahle meine Unterkunft gehe regional Essen und kaufe meine Vorräte im örtlichen Geschäft. Ich bringe also Devisen in eine Region und darf für meine bloße Anwesenheit noch extra zahlen. Da geht es mir weniger um das Geld vielmehr um das Prinzip. Eine Zwangsabgabe die den Aufenthalt an einem Ort der BRD legitimiert ist nicht im Sinne eines freien Landes, meiner Meinung nach.

Aber weiter zu unserer Unterkunft. Das Brockenstübchen ist ein kleines Hotel in Schierke und alles wirkt sauber und ordentlich. Die Unterkunft hat den typischen ländlichen Pensionsflair was in keiner Weise negativ gemeint ist. Es gab noch ein wenig Smal Talk mit dem "Herbergsvater" und als wir ihm den Plan mitteilten morgen den Brocken zu besteigen (morgen gibt es echt mieses Wetter) versuchte er uns doch zu überreden es lieber heute zu tun. Gemeinsam kamen wir aber doch zum Entschluss das es schon viel zu spät ist. Sein Gesicht wirkte aber immer noch sehr besorgniserregt. Man muss aber auch erwähnen das unsere Unterkunft wohl eher Rentner beherbergt und keine vitalen Typen wie uns (obwohl ich vital ein wenig revidieren muss).

Kurz nach dem wir unsere Sachen unsystematisch im Zimmer verteilt haben ging es raus, wir wollen Schierke erkunden. Ich war das letzte Mal Mitte der neunziger Jahre im Ort und es hat sich einiges verändert soweit ich mich erinnern kann. Was besonders auffällt ist das man sich in jedes Haus im Ort als Tourist einmieten kann. Jede noch so kleine Hütte hat ein zu vermieten Schild an der Front. Dieser Umstand macht aus einem sehr ursprünglichen kleinen Harzdorf eine Art Disneyland für Wanderer. Der Tourismus ist übermäßig allgegenwärtig.

Wir schlendern weiter durch Schierke und kaufen uns im Supermarkt ein etwas anderes Frühstück. Es ist mittlerweile schon nach 14:00 Uhr und wir haben den Tag über noch nichts gegessen.

Mit unserer Beute machen wir auf einer Bank in einem sehr schönen Park rast und aßen unsere Brötchen mit Babybel.

Frisch gestärkt suchten wir noch einige Geocaches und stellten fest das Schierke kleiner ist als man denkt. Ein Blick auf die Landkarte ergab das die Schnarcherklippen nur einen Km Luftlinie von uns entfernt liegen. Die Schnarcherklippen sind eine Felsformation im Wald am Ortsrand von Schierke. Und vermutlich war Vic dort schon einmal als Kind. Der Aufstieg wurde ihr aber aufgrund von Eis und Schnee damals verboten, wir möchten das heute nachholen.

Der Weg führt an einem alten DDR Erholungsheim vorbei und dann geht es an einer leichten Steigung immer weiter in den Wald hinein. Der Weg ist sehr schön aber mein Körper ist fast am Ende. Ich lag die letzten drei Tage wortwörtlich flach eine Erkältung hat mich ziemlich geschwächt und das merke ich deutlich. Vic rennt förmlich die leichte Steigung hoch und ich muss immer wieder pausieren auch mein Kreislauf will nicht so wie ich es möchte.

Ich versuche mein Tempo zu finden und wir erreichen doch noch die Schnarcherklippen. Die Felsformationen sind echt beeindruckend und wir erkunden das Gelände ein wenig. Natürlich liegt hier auch ein Geocache, den wir aber nicht finden.

Vic findet aber etwas anderes, nämlich eine blaue Leiter die die Klippen hochführt. Die Leiter kommt ihr aus der Kindheit bekannt vor und wir beschließen dort hoch zu klettern. Zwei Dinge sind etwas problematisch alles ist nass und rutschig und wir sind im schönsten Abendgala Outfit unterwegs das beinhaltet auch Schuhe die null Profil aufweisen. Total klug da eine klapprige rutschige Leiter hoch zu klettern. Des Weiteren fühle ich mich immer noch nicht besser mein Körper ist einfach ziemlich geschwächt. Doch der Entdeckergeist lässt uns nicht Ruhen wir müssen dort hoch um runter zu schauen. Technisch ist das auch nicht schwierig nur sollte man keine Fehler machen. Ich pfeife aus dem letzten Loch und erklimme eine Stufe nach der anderen. Nach einigen weiteren Klettereinlagen über Felsen stehen wir auf dem Gipfel. Ein wunderschönes Panorama eröffnet sich uns. Und in diesem Augenblick schaltet mein Körper um ich fühle mich um einiges fitter, genieße den Ausblick und tanke mentale Kraft. Der Sonnenuntergang ist einfach der Hammer und wir fühlen uns gut.

Nur ist es ein wenig komisch wie wir von einem Dorfspaziergang plötzlich auf einem Felsen landen konnten.

Da die Sonne untergeht und wir nur eine Taschenlampe mit haben machen wir uns an den Abstieg.

Wir verlassen diesen schönen Ort aber nicht ohne unsere neu erworbenen Wanderpässe an einer Stempelstelle an den Schnarcherklippen abzustempeln. Unser erster Stempel im Wanderpass.

Es gibt im gesamten Harz 222 Stempelstellen und diese sind an besonders schönen Orten angebracht. Nach einer gewissen Stempel Anzahl im Pass erreicht man diverse Wandernadeln (Bronze, Silber, Gold) wir sind halt Jäger und Sammler ;-)

Nach dem Stempeln hat Vic einen alternativen Rückweg auf dem GPS erspäht und wir laufen wieder zurück nach Schierke. Der Weg besteht aus vielen Steinen und Baumwurzeln. Und es kam so wie es kommen musste das falsche Schuhwerk und die Feuchtigkeit brachten Vic zum straucheln. Besser gesagt sie fiel ungebremst auf ihren Arsch, und das schepperte dermaßen das ich schlimmste Verletzungen befürchtete. Doch es ist nichts passiert. Wir fanden das beide im Nachhinein sehr belustigend, nun gut ich lachte ein wenig mehr. Aber Vic hat von mir noch einen Schluck Medizin aus dem Medipack bekommen. Und wer jetzt lästert sollte mal in die Apotheke von Schierke gehen da wird der gute Gesundheitstropfen angeboten und er hilft. Erfunden wurde dieses Elexier von einem Herrn Feuerstein.

Die Dunkelheit bricht herein und mit dem letzten Tageslicht verlassen wir den Wald und sind wieder in Schierke. Es war eine schöne kleine Tour mit doch 11 Km Fußweg, obwohl wir doch nur durch den Ort schlendern wollten.

Wieder im Hotel tranken wir noch ein Glas Wein auf unserem Zimmer und entschlossen uns im hoteleigenen Restaurant die Energiereserven wieder aufzufüllen. Das Hotel wirbt auch mit vegetarischer Küche.

Ich bestellte mir das Holzfällersteak mit Bratkartoffeln und Vic wollte frische Waldpilze mit Bratkartoffeln (Tagesangebot) doch es war nicht möglich die Bratkartoffeln ohne Speck zu bekommen. Es gibt auch zwei vegetarische Schnitzelarten auf der Karte die wir eindeutig der Marke Valess zuordnen konnten. Vic bestellte ein solches Schnitzel mit Pilzen und Kartoffeln.

Das Essen war für uns beide nicht wirklich berauschend und die Küche wirft Fragen auf. Gekochte Kartoffeln sind vorhanden aber vegetarische Bratkartoffeln sind nicht möglich. Und mein saftiges Schweinesteak hatte leider Original die Konsistenz eines auf einem Festival gegrillten Steak was zur späten Nachtstunde noch einmal auf dem Grill geworfen wurde.

Wir müssen endlich mal lernen uns zu beschweren bei solchen Umständen. Wir als Outdoorer gehen halt nach dem Motto friss oder stirb.

 

Wir lassen den Tag bei einem weiteren Glas Wein ausklingen und schreiben Tagebuch. Das Hotel/Pension Brockenstübchen gefällt uns bisher ganz gut. Und es gibt W-Lan umsonst das möchte ich mal positiv hervorheben. Auch wenn es etwas merkwürdig ist das man 5 € Pfand für einen Code auf Plaste Karte hinterlegen muss mit dem man sich einloggen kann. Aber die wollen ja ihren W-Lan Schlüssel auch zurück haben. Sehr oft werden hier die Passwörter nicht geändert wahrscheinlich nie, sicher ist anders.

 

Morgen geht es auf den Brocken und wir freuen uns auf Mist Wetter und Matsch. Weitsicht wird überbewertet. In dem Sinne

 

Gute Nacht liebes Tagebuch