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Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur,
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
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Zitat
Wilhelm Busch

Geocaching

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Mittwoch, 28. August 2013

Gran Canaria Tag 10 Stausee von Soria und ein neuer Gefährte



Heute bricht Tag 10 an, unser letzter richtiger Urlaubstag auf Gran Canaria, morgen um 12 müssen wir das Hotel verlassen und unser Flug geht um 19:00 Uhr kanarischer Zeit.
Das drückt ein wenig auf die Stimmung. Wir fühlen uns sehr wohl hier und die Zeit ist zu schnell vergangen. Selbst als Vic heute beim Frühstück eine halbe Kanne Kaffee auf dem Tisch aufgrund eines klemmenden Deckels verteilte belustigte mich das nicht so sehr wie es sollte.
Wir wollten auf jeden fall noch einmal auf Tour gehen. Wieder auf dem Balkon saßen wir lange zusammen was einer Abschlusstour würdig wäre. Es stand noch ein Geisterdorf zur Debatte aber der Auf- und Abstieg wäre sehr extrem und niemand von uns wusste ob es sich lohnt ein Geisterdorf kann aus zwei Grundmauern bestehen oder wirklich verlassenen Häusern. Wir entschieden uns dagegen. Ich fand auf der Karte noch den Stausee bei Soria. Dort lagen auch noch drei Geocaches. Nach langem hin und her wurde das unser heutiges Wanderziel.
Bevor wir mit Frau Bach (dem Mietwagen) los konnten musste ich noch tanken. Der Liter Sin Plomo 98 ( Bleifrei mit 98 Oktan) Kostete 1.22€, nach dem Tanken stellte ich fest das die Karre auch Sin Plomo 95 (Bleifrei mit 95 Oktan) verträgt. Das hätte nur 1,14€ pro Liter gekostet. Ich komme mit diesen Blechautos einfach nicht zurecht.
Weiter ging es nach Soria.


Vic navigierte wieder super mit der Karte und schon bald erreichten wir den Parkplatz und gleichzeitig den Ausgangspunkt unserer Wanderung. Am Parkplatz machten wir eine Zigarettenpause und studierten das GPS Gerät.
Als wir endlich aufbrachen folgte uns plötzlich ein kleiner Hund.





Ich hatte große Bedenken das der so ein Streuner ist und nur auf Touris wartet um ihnen Lebensmittel zu mopsen. Er schien auf jeden Fall nicht aggressiv zu sein. Er lief einfach mit uns rannte dann 20 Meter vor wartete auf uns kletterte zwischendurch durch das Gelände und lief wieder neben uns.





Und er bettelte in keinster Weise nach Lebensmitteln. Für ihn schien das ein Spiel zu sein. Nie war er aufdringlich nur eben immer neben uns. Als ein zweiter Hund in der Größe einer Fußhupe aus einer Einfahrt laut kläffend auf uns zu rannte stellte sich unser Begleiter der Nervensäge in den Weg und vertrieb sie. Wir gingen weiter und machten an einem Cache eine Rast. Auch unser vierbeiniger Freund legte sich in den Schatten und war einfach da. Im meinem Rucksack war noch die Reisesalami und er hätte leicht in den halbgeöffneten Rucksack schnappen können um sich zu bereichern. Er tat es aber nicht. Er schnüffelte noch nicht einmal am Rucksack.


Wir haben ihn natürlich nicht gefüttert dies kann mit Streunern schnell nach hinten los gehen. Er bekam von uns nichts außer ein wenig Aufmerksamkeit. Spätestens jetzt gaben wir ihm einen Namen. Da der vor uns liegende Geocache Phönix hieß und der Hund auch irgendwie aus dem nichts kam, hieß er ab jetzt Phönix.
Phönix rannte immer wieder vor kletterte die steilsten Hänge hoch stach sich seine Nase an einem Kaktus und lief weiter an unserer Seite. Es gab nie ein Bellen oder eine andere Drohgebärde er wackelte mit dem Schwanz und fand es lustig uns zu folgen.
Als wir bei zwei anderen Geocaches ankamen musste ich eine wenig klettern.





Es ging über loses Geröll, Kiefernnadeln und Felsblöcke.
Phönix verfolgte mich auf Schritt und Tritt mit dem Geschick einer Bergziege. Wenn ich
eine Pause machte war er nicht weit von mir und wartete auch. Nach dem ich die Suche nach dem Geocache erfolglos abgebrochen habe kletterte ich wieder auf den Forstweg, natürlich in Begleitung. Vic und ich nahmen Platz im Schatten und stillten unseren Durst. Wir waren jetzt schon eine Weile unterwegs und es war sehr warm. Wir konnten Trinken aber unser Gefährte auf vier Pfoten hatte nichts. Ich ließ Wasser aus meiner Flasche in meine zur Schale geformten Hand laufen und sofort war Phönix da und schlabberte es genüsslich. Da das weniger effektiv war suchten wir nach einer Vertiefung im Fels um eine provisorische Hundetränke einzurichten. Und Phönix nahm es dankend an.


Meine Hände habe ich selbstverständlich nach der Schlabberaktion desinfiziert.
Wenn ich mit einem Kameraden am Berg bin teile ich auch mein Wasser mit ihm und Phönix wurde unser kleiner Kamerad.
Wir machten uns auf dem Rückweg mit einer ernüchternden Bilanz. Von drei Geocaches haben wir nur die Fragen zu einem Earthcache beantworten können den Rest konnten wir nicht finden. Aber es war eine geile Tour in schöner Umgebung mit einem super Begleiter.



Phönix begleitete uns noch bis zum Auto. Wir genehmigten uns noch ein Eis vom dörflichen Kiosk und pausierten neben dem Auto. Selbst als wir das Eis in der Hand hatten hat Phönix nicht gebettelt oder versucht Mundraub zu begehen.


Eine tolle Tour mit einem tollen Begleiter geht zu Ende.
Wieder im Hotel freuen wir uns auf ein kaltes Bier und lassen den Abend langsam ausklingen. Und das mit einem weinenden Auge, der Urlaub war spitze mit sehr schönen Erlebnissen und Eindrücken.

Zum letzten mal sage ich

Gute Nacht liebes Gran Canaria Tagebuch und ein Hola auf die kommenden Tagebücher.

Position:Lugar Lomoquiebre,Playa de Mogán,Spanien

Dienstag, 27. August 2013

Gran Canaria Tag 9 Sektfrühstück und Fotos


Heute setzten wir eine Tradition aus vergangenen Urlauben fort. Wir beginnen den Tag ganz lässig mit einem Sektfrühstück.

Und bummeln einfach ein wenig rum. Gesagt getan die Prickelbrause schmeckte einfach zu gut um die Zeit, und nach dem Frühstück kauften wir noch zwei Flaschen im örtlichen Supermarkt. Auf diesem Wege besorgten wir noch Ansichtskarten um unserer gesellschaftlichen Verpflichtung nachzukommen jedem unter die Nase zu reiben das die Sonne scheint und es schön hier ist.
Nach dem Einkauf ging es auf das Zimmer und wir genossen den halbtrockenen (Semi Secco) aber dafür warmen Sekt. Bei guter Literatur und geiler Aussicht lebten wir in den Tag hinein. Einfach nur schön.

Ein bisschen Aktion gab es aber doch noch wir mussten um einen Fertig- Mix- Mochito zu veredeln noch die "gefundene" Limette aus dem Auto holen und wir wollen noch Fotos machen von Vic im Erlebnis Trabant T-Shirt.
Beim Fotoshooting zeigte Vic vollen Einsatz. Sie versuchte eine Palme zu erklimmen rutschte ab und wurde an mehreren Stellen von den Spitzen der Pflanze punktiert.


Weiter ging es zu dem Rand eines künstlich angelegten Wasserfalles. Vic watete todesmutig bis an den Rand nur für das perfekte Foto. Nur gut das das Ding ausgestellt war sonst wäre sie nass geworden. Auch das meisterte sie.



Auch ein paar Blumen musste ich unbedingt noch fotografieren. Unglaublich wie künstlerisch man nach Sekt zum Frühstück wird.




Wieder auf dem Zimmer bemerkten wir das die Putzfrau schon durch war und wir hemmungslos das nächste Getränk zu uns nehmen konnten. Diesmal das Mixzeug was so was von künstlich geschmeckt hat aber durch die selbstgepflückte Limette sehr edel wirkte.

Wir verbrachten die Zeit weiter mit Lesen und Kartenschreiben. Ich hasse es Postkarten zu schreiben. Immer die selben Floskeln mit den selben bescheuerten Motiven auf der Front. Ich freue mich ja persönlich immer auf Karten von fremden Ländern. Also muss ich mich dem unausgesprochenem Gesetz fügen und meiner Umwelt nicht nur mit sozialen Netzwerken auf den Wecker zu gehen sondern das auch noch in Papierform zelebrieren.
Nach dem ganzen Stress stand erst mal ein sehr verspäteter Mittagsschlaf an. Nur wurde die Ruhe mal wieder von so einem pseudointellektuellen Opernsänger gestört der ohne Rücksicht auf Verlusste alte Musikklassiker verhunzte. Das die jeden Abend hier so einen Hafensänger engagieren sollte sich das Hotel mal gründlich überlegen. Nicht nur das die gruselig singen, nein die ganze Anlage wird beschallt und das nicht zu wenig.
Nach der kleinen Ruhephase ging es zum Abendessen und wir lesen noch ein wenig. Ich habe bis jetzt hier zwei Bücher gelesen die ich nur weiterempfehlen kann. Sie heißen "In die Wildnis allein nach Alaska" und "In eisigen Höhen Das Drama am Mount Everest".

Beide wurden von Jon Krakauer geschrieben und lohnen sich sehr zu lesen.
Ach ja und wir haben noch umfangreiche Recherchen für einen Earth Cache durchgeführt um ihn loggen zu dürfen. Mal sehen ob unser geologisches Wissen hier richtig angewandt wurde. Sonst ist nichts passiert, einfach nur Entspannung. Morgen soll es wieder auf Tour gehen doch wo genau wissen wir noch nicht.
Gute Nacht liebes Tagebuch

Position:Lugar Lomoquiebre,Playa de Mogán,Spanien

Montag, 26. August 2013

Gran Canaria Tag 8 Die Blauen Kacheln und San Nicolas de Tolentine


Heute sollte es wieder ein wenig über die Insel gehen. Ein paar Geocaches ein bisschen Klettern und ein Abstecher nach San Nicolas de Tolentine.
Gestern Abend hat Vic das bitte nicht stören Schild noch raus gehängt um nicht wieder von der Putzfrau geweckt zu werden. Die haben hier komische Zeiten für die Zimmerreinigung. Mal wollen sie schon um 08:00 Uhr ins Zimmer und an einem anderen Tag kamen sie erst um 17:00 Uhr.
Als wir zum Frühstück aufbrachen war das Schild auf bitte reinigen umgedreht. Hier ist ein Spaßvogel unterwegs. Um nach dem Frühstück keine Zeit mit Warten auf die Reinigung des Zimmers zu verlieren blockten wir das Zimmer wieder mit bitte nicht stören. Nach dem Frühstück war das Ding schon wieder umgedreht. Wird ja immer lustiger. Aber die Putzfrau war noch nicht in unserem Zimmer und wir konnten in Ruhe unser Reisegepäck auffrödeln. Vorher habe ich wieder Vics Fuß mit Panzertape verbunden.
Vor der Tour mussten wir noch einkaufen. Total Kundenfreundlich, sonntags kann man bis 13:00 Uhr noch in den Supermarkt.
Das Auto war voll mit Wasservorräten (und anderem) wir konnten aufbrechen. Unser erster Anlaufpunkt war El Mulino de Viento was soviel wie die Windmühle heißt. Hier steht nicht nur Gran Canarias größte und beste Windmühle im top restaurierten Zustand.


Hier ist auch die erste Station für einen Multi Cache. Da die Riesen Windmühle nicht genug ist wurden Alltagsgegenstände in mehrfacher Vergrößerung neben die Mühle gebaut.


Wir sind eben auf Groß Canaria. Auch wenn die Mühle für einen Hildesheimer mehr als Lüfter für das Büro durchgeht ist das ganze schön anzusehen. Leider ist die überdimensionale Abbildung eines Camping Gaskochers nicht mehr intakt, aber man kann es noch erkennen.

Die Infos zur Koordinaten Berechnung sind schnell gefunden. Als Vic mir die Rechnung diktiert bin ich zu blöd das ganze in den Taschenrechner einzugeben. Wir sind gestern noch ein wenig versackt und die Auswirkungen lähmen mein Gehirn.
Die Hürde haben wir auch noch gemeistert und weiter ging es mit dem Auto zu nächsten Station. Vorher machten wir über sehr schmale Serpentinen noch einen Abstecher zu einem Klettercache.


Der sollte das Highlight des Tages werden.
Als wir ankamen parkten wir an einem Seitenstreifen aus Schotter und rauchten eine Zigarette. In den Bergen hallte das Gebell von Hunden einer Treibjagd. Im August darf auf Gran Canaria an den Wochenenden gejagt werden. Das ist eine Art Volkssport hier, unterwegs haben wir immer wieder leere Schrothülsen gefunden. Also besser nicht als Bergziege tarnen.
Wir waren auch nicht allein an unserem Rastplatz. Eine Canarische Großfamilie feierte hier einen Geburtstag. Mit viel zu essen und mindestens drei Generationen. Total schön, da fahren die in die Berge um mit der ganzen Sippe am Arsch der Welt zu feiern.
Als wir gerade unsere Rucksäcke schulterten, kamen zwei Personen von der Feier auf uns zu. Der eine sprach nur spanisch aber während er erzählte übersetzte sein jüngerer Begleiter simultan ins englische. Ohne es zu ahnen standen wir an einer Zufahrt zum Festplatz der Familie. Konnte man nur schwer erahnen da es für uns wie eine Schotter Böschung aussah. Später sahen wir das die Feiermeute komplett mit 4x4 Fahrzeugen angereist ist, da ist so eine Böschung natürlich kein Hindernis.
Ihr Anliegen war es das wir den Wagen umsetzten so das sie besser mit ihren Geländewagen rausfahren können. Die beiden waren total höflich obwohl wir blöden Touris ihre Einfahrt zu parkten. Und dann das, die beiden Einheimischen fingen sofort an Steine der Böschung aus dem Weg zu räumen so das ich besser parken kann.
Und daraufhin bedankten sie sich auch noch mehrfach. Sehr sympathische Menschen.
Wir ließen die Familie weiter feiern und begaben uns zum Klettercache. Der Weg dorthin bestand aus tonnenschweren Felsblöcken die sich wie eine Leiter hoch in die Berge erstrecken.

Irgendwo dort oben liegt eine Tupperdose.
Von unten versuchten wir eine Route auszumachen um nach oben zu kommen. Gar nicht so einfach in dem Wirrwarr aus Spalten und Überhängen. Aber wir kamen gut voran. Wir erkletterten Block um Block bis wir einen Engpass erreichten.



Mit einiger Mühe wäre ein Aufstieg möglich aber der Abstieg eher nicht. Ich suchte noch Alternativrouten wurde aber nicht fündig.


Und dann gab es da noch ein Problem. Stellenweise waren die Felsen so heiß das man sich an ihnen nicht festhalten konnte. Noch nicht mal Sitzen war auf ihnen möglich. Selbst die kleinste Berührung schmerzte, ich hätte Spiegeleier auf Stein braten können. Wollte ich eh mal ausprobieren aber nicht heute.
Wir überlegten lange und die Entscheidung war nicht einfach aber wir brechen gedemütigt ab. Unter diesen Umständen ist ein sicherer Auf- und Abstieg nicht gewährleistet.
So was ist echt scheiße und im Nachhinein quälen einem immer die Gedanken hätte man es nicht doch irgendwie geschafft. Aber die kleine Kletterei hat trotzdem Spaß gemacht.
Mit gesenktem Haupt ging es zurück zum Wagen. Wir steuerten den nächsten Punkt des Multicaches an.
Der führte uns zu den blauen Kacheln von Gran Canaria.


Es handelt sich um Blaugrüne Verfärbungen im Gestein der Berge. Es handelt sich gleichzeitig um ein Wahrzeichen von Gran Canaria. Sieht ganz nett aus es gibt aber Schöneres auf der Insel.
Für den Cache mussten wir noch ein Schild finden und aus den Infos Koordinaten errechnen.

Das gelang Vic auch recht schnell. Am Auto wurden die Koordinaten in das GPS übertragen. Dann die Ernüchterung, das kann nicht stimmen die sind mitten im nirgendwo. Also Fehleranalyse, ich noch mal zum Schild und Buchstaben gezählt. Komme aber auf das gleiche Ergebnis wie Vic. Dann fiel der Groschen, Punkt vor Strich Rechnung. Jetzt haut es mit den Koordinaten hin und in unmittelbarer Nähe können wir den Cache heben.

Wir wollten heute auch noch den Westen von Gran Canaria erkunden und fuhren weiter bis San Nicolas de Tolentino. Das dauerte gefühlt eine Ewigkeit. Das liegt an den endlos wirkenden Serpentinen. Als wir ankamen entdeckten wir eine typische Canarische Stadt. Der Tourismus hat hier augenscheinlich noch keinen Einzug gefunden.
Uns gefiel das sehr und wir fuhren noch weiter bis zum Meer.
Und dort befand sich das pure einheimische Leben. Es gab Schotterstrände einen kleinen Park mit tausend Sitzgelegenheiten. Kleine Bars säumten die Promenade und alles war voller Leben. Trotz der vielen Menschen wirkte alles total gelassen.




Das scheint ein Ort fern der Touristen zu sein und es sind so gut wie nur Einheimische hier die relaxen wollen. Eine echt schöne Atmosphäre. Wir ließen uns am einsamen Steinstrand nieder und genossen einen kleinen Snack für Vic gab es Müsliriegel und für mich Reisesalami.


Leider mussten wir uns langsam auf den Rückweg machen es wurde schon spät. Aber der Ausflug hat sich mehr als gelohnt.
Wir benötigten für 36 Km. Rückweg ca. eine Stunde Fahrzeit. Das deckt sich ziemlich mit meiner Formel die ich auf La Gomera schon einmal angewandt habe. 30 Inselkilometer entsprechen 1 Stunde im Auto.
Der Rückweg war unspektakuler. Wieder im Hotel freuten wir uns auf ein eiskaltes Bier aus unserem Kühlschrank.
Morgen wollen wir eine alte Tradition weiterführen. An einem Tag im Urlaub gibt es Sektfrühstück. Das Auto bleibt dann stehen und wir relaxen im Hotel oder der Umgebung.
Ich möchte unbedingt noch mal Schnorcheln und werde das wohl am Steinstrand von Puerto de Mogan mal probieren. Das war es für heute.
Gute Nacht Liebes Tagebuch
Ps: ich wollte heute den Wein von Vic entkorken und habe durch meine übermenschlichen Kräfte die Mitte des Korkens entfernt.



Position:Lugar Lomoquiebre,Playa de Mogán,Spanien

Sonntag, 25. August 2013

Gran Canaria Tag 7 Ateara und der Stausee Embalse de Chira

Bevor wir heute zum Frühstück gingen blockten wir das Zimmer mit der "Bitte nicht stören Karte". Wir hatten keinen Bock nach dem Frühstück wieder eine Stunde irgendwo rumzugammeln bis die Putzfrau durch ist. Unser Plan ging auf und die Putzfrau war eifrig im Nachbarzimmer am Putzen. Wir konnten nach dem Frühstück ungestört in Unseres und die Reisevorbereitungen treffen.
Heute sollte es für uns beide wieder in die Wanderstiefel gehen. Gestern haben wir im Rother Wanderführer eine kleine Wanderung rund um Ateara gefunden. Genau das richtige um Vics Füße wieder an die Wanderstiefel zu gewöhnen. Nicht das sie von den Flip Flops noch Blasen zwischen den Zehen bekommt. (Sorry Vic der musste sein)
Ihre Füße sahen immer noch übel aus und das Blasenpflaster hält bei Vic überhaupt nicht. In meinem Notfall Kit habe ich immer eine Notreserve an Panzertape auf einer Filmdose aufgerollt. Und dies nutzte ich um den Fuß von Vic wandertauglich zu tapen. In Verbindung mit dicken Socken sollte das funktionieren.


Voller Entdeckerdrang und Tape fuhren wir los Richtung Playa de Ingles (Pfui) um an der Ausfahrt 46 über einen Kreisel Richtung Areara zu kommen. Nur nach der der Ausfahrt 46 gab es den Kreisel nicht und wir fanden uns mitten in der Stadt wieder. Rein vom Gefühl her fuhren wir auch noch in die falsche Richtung. Vic navigierte mit dem Garmin GPS Gerät und der Kompass Wanderkarte wie ein Kapitän. Ernüchternd stellte sie fest, die nummerierten Ausfahrten und Straßenführung sind in der Realität ganz anders als auf der Karte eingezeichnet. Während ich versuchte in dem Getümmel niemanden zu überfahren lotste Vic mich souverän durch das Chaos. Schnell waren wir wieder auf Kurs. Die Wanderkarte der Marke Kompass ist im Bezug auf Gran Canaria keinen Pfifferling Wert. Dazu später mehr.
Da wir wieder auf der Route waren kamen wir durch die Serpentinen schnell voran. Auf dem Weg Nach Ateara hielten wir noch an einem Freilichtmuseum. Dort wurde ein Dorf der kanarischen Urbevölkerung nachgebildet und Holzfiguren hineingestellt ( Mundo Aborigen) Unser Anliegen war aber ein Geocache vor Ort. Wir sammelten Infos vor dem Museum und Vic berechnete daraus Koordinaten die uns zur Tupperdose führen sollten.
Die Koordinaten führten in einen Barranco und die Museumsbesucher haben uns wohl für verrückt erklärt warum wir da runter klettern. Wir wurden fündig und nach unserer Rückkehr erwartete ich Kommentare wie "Na den Eingang zum Museum nicht gefunden". Es blieb aber ruhig.
Das Museum besuchten wir nicht 10 € Eintritt für ein pseudo Ureinwohner Dorf war uns doch zu viel.
Weiter ging es über die GC 60 zu einem Aussichtspunkt. Dort sollte auch ein Geocache liegen. Den fanden wir aber nicht, nach den letzten Logs zu urteilen wurde der geklaut. Aber egal es gab dafür eine traumhafte Aussicht über den Barranco.





Man konnte die Mitte von Gran Canaria sehen und in der anderen Richtung sah man das Meer.


Total schön und wir waren fast allein an diesem schönen Ort.





Unsere Reise sollte weiter gehen. Auf nach Ateara, dort wollten wir ein wenig Wandern.
Vor Ort angekommen versperrte uns ein nicht weiterfahren Schild den Weg. Nach eifriger Überlegung respektierten wir dies einmal und machten uns auf in die Felsenwüste. Vorher passierten wir noch das Mini Dorf Ateara. Ein typischer Ort für die Kanaren, wo man nicht weis ist das ein Dorf ein Bauernhof oder die Ausläufer der nächst größeren Stadt.





Von dort aus ging es in die aus 9 Millionen Jahre alten Steinen bestehende Wüste. Das ganze wurde links und recht durch Kilometer hoch wirkende Steilwände eingezäunt.



Ein Traum ohne Schatten und wir hatten wieder 36°C. Doch das Panorama entschädigte für all den vergossenen Schweiß. Unterwegs absolvierten wir noch zwei Geocaches und stellten uns die Frage ob es Sinn macht hier weiter zu wandern.


Laut Wanderführer ging es ab jetzt ein paar Höhenmeter Berg auf um parallel zu dem Weg den wir gekommen sind zurückzuwandern. Außerdem soll ein Großteil des Rückweges über Asphalt gehen.












Es gibt auch keine Schatten auf der gesamten Tour. Wir beschließen umzukehren, das Schönste haben wir ja gesehen.
Auf dem Rückweg löste ich ein über drei Jahre altes Versprechen ein. Seit wir auf La Gomera das erste mal die Kanaren betreten haben, behauptete ich immer: In diesem Urlaub esse ich Kakteen Früchte. Es vergingen einige Inseln ( La Gomera, La Palma, Madeira, Ibiza und sogar Mallorca) nie habe ich die Frucht der Kakteen gegessen. Heute sollte es soweit sein. Vic nahm im Schatten eines Baumes Platz und fotografierte mich bei dem Unterfangen das Zeug zu ernten.





Mit dem Messer des Multi Tools durchstach ich die Frucht und mit meinem Schweizer Messer schnitt ich sie ab. Man muss wissen die Dinger haben üble Stacheln. Und mit der bloßen Hand sind die nicht zu pflücken. Stolz als hätte ich gerade ein Mammut erlegt kehrte ich mit der Beute zurück. Ich benutzte ein abgestorbenen Palmenwedel als Teller und sezierte die Knolle.








Ich habe mir das ein wenig fester vorgestellt ähnlich einem Apfel. Es war aber weich wie ein überreifer Pfirsich. Nach dem ich die Knolle geschält habe kam der erste verunsicherte Bissen.
Und dann ein breites Grinsen, das Zeug ist verdammt süß und fruchtig. Irgendwie mit einer Nuance Kaktus. Total geil ich habe es getan und es schmeckt gut. Vic probierte auch ein Stück versicherte sich aber vorher "und das kann man wirklich essen?" Aber auch ihr schmeckte der Kaktus.
Ein absolut geiles Überlebensessen in dieser Region überall verfügbar und reich an Wasser und Zucker, nur vorsichtig sein mit den Stacheln.
Auf dem Weg zum Auto pflückte ich noch eine Limette um unsere Getränke am Abend zu veredeln und Vic griff noch eine Mango vom Baum ab. Ein Paradies für Früchte aus der Natur. Im Supermarkt in Deutschland zahlt man viel Geld für Limetten und Mangos hier streckte man den Arm aus und holt sie sich vom Baum ein Traum. Und die Früchte haben einen Duft unbeschreiblich.
Wieder am Auto haben wir eine Kamel Karawane mit Touris beladen gesehen (Die Tour kann man gleich um die Ecke buchen) ein schreckliches Bild. Und vor allem als wir die Zigarette am Auto zu Ende geraucht haben kam die Karawane wieder zurück. Die haben wahrscheinlich ein Heiden Geld für 15 Minuten Geschaukel bezahlt, sind die doof. Da stürtze ich mich einmal in die Brandung vom Meer und werde umsonst rumgeschaukelt.
Wir beschlossen weiter nach San Bartolome zu fahren. Auf der Karte schien das ganz ansehnlich zu sein. Direkt im Ort war gerade eine Mega Party im Gange. Laute Musik und auf dem Vorplatz der Kirche tanzten jede Menge Leute unter Rasensprengern die extra auf dem Platz aufgestellt wurden. Eine Art Schaumparty nur ohne Schaum dafür mit Wasser, jung und alt feierten total ab. Verrückt, aber die Enge lies uns weiterreisen. Und ich folgte einfach mal frei Schnauze irgendwelchen Straßen um zu schauen wie es weitergeht.
Wieder in den Bergen holten wir doch mal die Karte raus um zu gucken was es in der Region noch zu entdecken gibt. Spontan entschlossen wir uns zum Stausee Embalse de Chira zu fahren. Gesagt getan. Am Stausee bewunderten wir das Panorama und ich schälte uns die frisch gepflügte Mango. Die schmeckte herrlich unter dem schattenspendenden Kiefernbaum mit Blick auf den See und die Berge.





Es wird aber langsam zeit für den Rückweg. Auf der Glorreichen Kompass Karte ist ein direkter weg noch Mogan abgebildet, eine weiße Route (Forst, Wirtschaftswege).
Wir stellten fest das der Rückweg so nicht machbar ist, die Straße ist eine Schotterpiste mit unbekannten Ausgang.
Wir waren schon öfter auf weißen Straßen unterwegs, die waren durchaus gut ausgebaut.
Fazit nach der Karte kann man nicht gehen. Es ist ein Glücksspiel ob die Route mit Mietwagen befahrbar ist oder nicht. Scheiß Kompass Gran Canaria Karte.
Also fuhren wir die Strecke die wir gekommen sind langweilig wieder zurück.
Nach den ganzen Serpentinen und der Hitze im Auto machten wir noch einen kurzen Stopp, an dem Aussichtspunkt wo wir heute schon einmal waren um eine zu Rauchen.
Der war mittlerweile von zwei Reisebussen mit Insassen belagert. Wir parkten vor einer Steinmauer und setzten uns auf selbige direkt vor die Motorhaube des Wagens.
Zwischen uns und Auto waren ca. 30 cm. Platzt.
Wir mögen einfach die Nähe zu unserem Automobil. Doch was dann geschah war unglaublich. Unser Auto blockierte die Luftlinie zwischen Aussichtspunkt und Reisebus. Anstatt den kleinen Schlenker im Ausmaß eines VW Polo zu gehen zwängten sich diese Lemminge zwischen uns und unserem Auto durch. Mit ängstlichen Gesichtern taten sie es, diese Unsicherheit waren sie einfach nicht gewöhnt. Als sie ausstiegen war da noch ein Weg jetzt parkt da ein Auto, wir werden alle sterben haben sie bestimmt gedacht. Ach ja wir parkten übrigens offiziell in einer markierten Parkzone. Was wäre passiert wenn ich als unüberwindbare Hürde meine Beine ausgestreckt hätte. Wahrscheinlich Massenpanik.
Uns fiel auch noch auf das unglaublich viele junge Menschen diesen Massentourismus mit machen. Ich habe volles Verständnis für ältere Menschen die sich sagen ich will noch was erleben aber ich kann nicht mehr Auto fahren und die Landkarte ist zu klein. Dieser Bevölkerungsgruppe soll doch nicht der Zugang zu schönen Orten verwehrt bleiben. Sie sollen sich zusammenschließen und leben.
Doch was ist mit der jungen Bevölkerung los wo ist der Entdeckergeist wo der immer wieder eingeforderte Individualismus.
Der fährt wahrscheinlich im Reisebus hinter ihnen.
Nach der Kippe ging es zurück ins Hotel. Leider machten wir noch einen kleinen unfreiwilligen Abstecher zur Betten Hochburg Playa de Ingles, ich habe die falsche Abfahrt genommen. Ein Graus, wer kann hier Urlaub machen. In jedem Bienenstock hat man mehr Privatsphäre als hier. Soll uns nicht weiter beschäftigen ab nach Puerto de Mogan unser kleines Fischerdorf was wir mittlerweile schätzen sobald die Reisebusse wech sind.
Wir waren heute gute sieben Stunden zu Fuß und mit dem Auto unterwegs und haben eine geile Landschaft gesehen super Früchte gegessen und einfach Spaß gehabt. Allein der Luxus durch die Gegend zu fahren ohne wirkliches Ziel und dabei soviel zu erleben ist nicht bezahlbar.
Ach ja Vics Panzertapeverband hat sich tatsächlich auf unserer Tour gelöst.


Aber mit der dicken Socke war alles gut. Diese Füße machen alles kaputt auch die brandneuen Einlegesohlen für die Wanderschuhe hat Vic nach zwei Tagen kaputt gelaufen, unglaublich. (schlechtes Material)

Gute Nacht liebes Tagebuch

Position:Lugar Lomoquiebre,Playa de Mogán,Spanien